Grüne sehen Nord-Stream-Sabotage noch längst nicht aufgeklärt
Archivmeldung vom 14.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Grünen-Geheimdienstexperte Konstantin von Notz sieht die Ermittlungen zur Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines trotz der Suche nach einem konkreten Verdächtigen längst nicht für abgeschlossen.
"Ich begrüße den Ermittlungsfortschritt in Sachen Nord Stream", sagte
von Notz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Wir
sind jedoch lange davon entfernt, die gesamte Geschichte zu verstehen,
denn bei der Beteiligung von staatlichen beziehungsweise
quasistaatlichen Akteuren sind solche Ermittlungen maximal schwierig."
Im
Zusammenhang mit der Sabotage an den Pipelines hat Polen von der
Bundesanwaltschaft einen Europäischen Haftbefehl zur Festnahme eines
Verdächtigen erhalten, bei dem es sich um einen Ukrainer handelt. Der
Vorsitzende des für die Kontrolle der Geheimdienste zuständigen
Bundestagsgremiums (PKGr) mahnte dazu, "gerade wegen der gravierenden
auch geopolitischen Auswirkungen" zum jetzigen Zeitpunkt "mit einfachen
Zuschreibungen" zurückhaltend zu sein und die Behörden entschlossen
weiter zu ermitteln lassen.
Der Grünen-Fraktionsvize forderte
zudem, Lehren aus dem Sabotageakt zu ziehen. "Wir müssen den Schutz
unserer Infrastrukturen und Unternehmen sowie die Resilienz unserer
Demokratie weiter erhöhen", sagte von Notz. "Der effektive Schutz
unserer Kritischen Infrastrukturen vor Sabotage muss endlich auch mit
dem Kritis-Dachgesetz vorangebracht werden." Das Kritis-Dachgesetz soll
Vorgaben für einen besseren Schutz wichtiger Einrichtungen machen. Das
Innenministerium hatte dazu im Dezember 2022 Eckpunkte vorgelegt, das
Gesetz ist aber noch nicht verabschiedet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur