Auswärtiges Amt nach Flucht von Venezuelas Oppositionsführer besorgt
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung blickt weiter besorgt auf die Lage in Venezuela, nachdem Oppositionsführer Edmundo González am Wochenende das Land verlassen hat, um in Spanien um Asyl zu bitten.
"Das ist natürlich erst mal ein herber Rückschlag für die Demokratien in
Venezuela", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in
Berlin. Es sollte in einer Demokratie kein Politiker gezwungen sein,
sich ins Asyl zu flüchten. Insofern seien die Forderungen aus
Deutschland da sehr klar: Man fordere die venezolanischen Behörden
weiter dazu auf, ihr gewaltsames Vorgehen gegen die Opposition zu
beenden. Die Rechte der demokratischen Teilhabe müssten wieder
hergestellt werden.
Nötig sei zudem weiterhin die
Veröffentlichung der Wahlergebnisse in Venezuela, "die man überprüfbar
und unabhängig sich anschauen muss", so der Sprecher. "Das muss ja
sozusagen die Voraussetzung sein dafür, wie der demokratische Prozess in
Venezuela weitergeht."
González war am Wochenende mit einem
Flugzeug der spanischen Luftwaffe nach Spanien geflogen worden. Zuvor
war ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden. Aus der
Präsidentschaftswahl in Venezuela im Juli war Amtsinhaber Nicolás Maduro
nach Angaben der regierungstreuen Wahlbehörde als Sieger
hervorgegangen.
In der Opposition sowie in vielen anderen Ländern
wird dieses Ergebnis angezweifelt. Kopien der von der Opposition
veröffentlichten und von mehreren unabhängigen Organisationen
überprüften Wahlunterlagen sollen zeigen, dass tatsächlich González die
Präsidentschaftswahl gewonnen hat, und zwar mit einer deutlichen
Mehrheit. Seit der Wahl gibt es Unruhen in dem schon lange von einer
Wirtschaftskrise geplagten Land.
Quelle: dts Nachrichtenagentur