Debatte über neue Corona-Regeln für ungeimpfte Erwachsene
Archivmeldung vom 30.08.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUngeimpften Menschen drohen härtere Corona-Regeln. "Wenn es auf die Intensivstationen durchschlägt, muss man handeln. Es wäre falsch, dann alle in Mithaftung zu nehmen, auch die Geimpften - deshalb wird es für Ungeimpfte andere Regeln geben als für Geimpfte", sagte Baden-Württembergs CDU-Landeschef Thomas Strobl der "Bild am Sonntag".
Das grün-geführte Sozialministerium in Baden-Württemberg hatte eine Kontaktbeschränkung für ungeimpfte Erwachsene und ein Besuchsverbot von Restaurants und Konzerten vorgeschlagen. Unterstützung kommt auch aus Bayern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der "Bild am Sonntag" dazu: "Natürlich müssen wir jetzt schon über künftige Maßnahmen nachdenken wie etwa Kontaktbeschränkungen, die dann in Kraft treten müssen, um das Gesundheitssystem zu schützen. Klar ist aber, dass Geimpfte und Genesene ihre Freiheitsrechte zurückerhalten müssen."
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält den Vorstoß aus Baden-Württemberg für überzogen: "Klar ist: Wir müssen Maßnahmen ergreifen für Ungeimpfte." Er bevorzuge aber das Hamburger Modell. "Der Vorschlag aus Baden-Württemberg ist schärfer, weil er auch in das Privatleben eingreift. Das sollten wir erst machen, wenn die Hamburger Variante nicht ausreicht." Bei der Hamburger 2-G-Regel können seit Samstag Restaurants oder Kinos freiwillig nur Geimpfte und Genesene einlassen. Kritik kommt von der FDP. Partei-Vize Wolfgang Kubicki sagte der "Bild am Sonntag" dazu: "Es gibt mit Sicherheit mildere Mittel als die jetzt angedrohte Maßnahme der pauschalen Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte, wie zum Beispiel Tests." Wende der Staat die milderen Mittel nicht an, handele er verfassungswidrig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur