Neuer niedersächsischer Landwirtschaftsminister will "sanfte" Agrarwende
Archivmeldung vom 18.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer designierte niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hat eine "sanfte" Agrarwende angekündigt. "Niedersachsen soll das Agrarland Nummer eins in Deutschland bleiben", sagte Meyer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Im Dialog mit den landwirtschaftlichen Verbänden wollten die Grünen ein neues nachhaltiges Leitbild für die Landwirtschaft finden, sagte Meyer der F.A.Z. Die rot-grüne Landesregierung in Hannover wolle eher auf politische und finanzielle Anreize setzen und weniger auf Verbote und strikte Vorgaben.
Über eine Initiative im Bundesrat werde Niedersachsen versuchen, die Überförderung von Mais bei Biogasanlagen abzubauen. Zudem werde er, sagte Meyer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die 40.000 Familienbetriebe in Niedersachsen stärker fördern, die nachhaltig und umweltgerecht produzieren.
Niedersachsens neuer Landwirtschaftsminister: Umdenken auf dem Land unterschätzt
Der designierte niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hält es für einen Fehler der CDU, nicht auf das veränderte Umwelt- und Verbraucherbewusstsein eingegangen zu sein. Die Union habe das Umdenken auf dem Lande unterschätzt, das sich schon seit, drei, vier Jahren abzeichne, sagte Meyer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das habe zum Wahlsieg der Grünen beigetragen und zum Machtwechsel im Landtag in Hannover, der am Dienstag vermutlich zur ersten rot-grünen Regierung in Niedersachsen seit 19 Jahren führt.
Die CDU denke nun um, sagte Meyer der F.A.Z. Die Grünen hätten Stimmen vor allem im wertkonservativen Umfeld gewonnen, denen der Erhalt der Heimat und Lebensqualität am Herzen liegen. Mittlerweile merke das auch die SPD und wolle umlenken. Mit seiner "sanften" Agrarwende hin zum Mittelstand möchte Meyer sichern, dass Niedersachsen in Deutschland das Agrarland Nummer eins bleibe.
Meyer rechnet damit, dass ländliche Themen und Verbraucherschutz bei künftigen Wahlkämpfen, vor allem in ostdeutschen Bundesländern, aber auch im Bund eine stärkere Rolle spielen als bisher, sagte er im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur