SPD-Vize Andrea Nahles: "Wenn Herr Glos den Armuts- und Reichtumsbericht im Nachhinein verdrehen will, dann werden die Menschen das merken.
Archivmeldung vom 31.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Arbeitsministerium lehnte es am Samstag ab, die Vorwürfe von Bundeswirtschaftsminister Glos zu kommentieren. Glos hat nach Informationen des "Tagesspiegel am Sonntag" Scholz in einem Brief wegen des Armutsberichtes scharf angegriffen und ihm vorgeworfen, der Bericht sei in weiten Teilen "tendenziös".
Ministeriumssprecher Stefan Giffeler verwies im "Tagesspiegel am Sonntag" auf das in der Bundesregierung übliche Klärungsverfahren. "Minister Glos hat jede Möglichkeit, seine Position im Rahmen der Ressortabstimmung einzubringen. Am Ende wird es einen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung auf der Basis des Entwurfs des Arbeitsministeriums geben." SPD-Vize Andrea Nahles warnte Glos davor, die sozialen Zustände zu beschönigen. "Wenn Herr Glos den Armuts- und Reichtumsbericht im Nachhinein verdrehen will, dann werden die Menschen das merken.", sagte sie dem Tagesspiegel. Der Sozialexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, nannte die Kritik des Wirtschaftsministeriums im "Tagesspiegel" "abwegig". Die dem Bericht zu Grund liegende Methodik sei nicht perfekt, entspreche aber dem europäischen Standard, sagte Lauterbach. "Glos Kritik kann nur politische Motive haben."
Quelle: Tagesspiegel am Sonntag