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Reproduktionsmediziner wollen Reform des Embryonenschutzgesetzes

Archivmeldung vom 27.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Da die Gesetze in Deutschland vielen unfruchtbaren Paaren erfolgversprechende Methoden der künstlichen Befruchtung verbauen, fordern Reproduktionsmediziner eine Reform des Embryonenschutzgesetzes. "Ich möchte, dass wir die Patientinnen hier, nach unseren Standards und in unserer hohen Qualität behandeln dürfen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, Jan-Steffen Krüssel, dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Das Embryonenschutzgesetz untersagt etwa Eizellspenden. Daher gehen Frauen nach Spanien, Belgien, Polen, Tschechien oder in die Ukraine, um zu einem Baby zu kommen. Der stellvertretende Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin verlangte eine "saubere gesetzliche Lösung. Dann wären Spenderinnen wie Empfängerinnen besser dran."

Krüssel leitet das größte universitäre Kinderwunschzentrum UniKiD in Düsseldorf. Im Bundestag zeichnet sich jedoch kein politischer Wille ab, das Embryonenschutzgesetz von 1990 zu ändern. CDU-Familienexperte Marcus Weinberg sagte "Focus": "Das Verbot der Eizellenspende schützt die Eizellenspenderin vor Gesundheitsrisiken und Ausbeutung." Er verwies außerdem auf das "verfassungsrechtlich geschützte Recht des Kindes, Kenntnis der Abstammung zu haben".

Auch die SPD lehnt zügige Reformen ab. SPD-Fraktionsvize Carola Reimann sagte dem Nachrichtenmagazin: "Wir bräuchten dazu eine grundlegende Debatte. Aber die führen wir wohl frühestens zum Ende der Legislaturperiode." Nur die nicht im Bundestag vertretene FDP fordert eine Liberalisierung der Gesetze: "Wir sollten die Debatte über künstliche Befruchtung offener und toleranter führen, um die Situation für ungewollt Kinderlose zu verbessern", sagte die Generalsekretärin der Freidemokraten, Nicola Beer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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