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Öffentliche Schulden im Jahr 2020 um 14,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen

Archivmeldung vom 25.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Statistisches Bundesamt

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, z. B. private Unternehmen im In- und Ausland) zum Jahresende 2020 mit 2 171,8 Milliarden Euro verschuldet.

Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26 128 Euro (2019: 22 857 Euro). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, stieg die öffentliche Verschuldung damit gegenüber dem Jahresende 2019 um 14,4 % oder 273,1 Milliarden Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise begründet. Gegenüber dem 3. Quartal 2020, als der höchste jemals in der Schuldenstatistik gemessene Schuldenstand verzeichnet worden war, sank die Verschuldung im 4. Quartal 2020 um 1,0 % oder 22,6 Milliarden Euro.

Schulden des Bundes wachsen um 18,1 %

Mit Ausnahme der Sozialversicherung waren am Jahresende 2020 alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts stärker verschuldet als Ende 2019. Insgesamt verzeichnete der Bund mit einem Anstieg um 18,1 % beziehungsweise 214,9 Milliarden Euro auf 1 403,4 Milliarden Euro den stärksten Schuldenzuwachs. Gegenüber dem 3. Quartal 2020 sanken die Schulden des Bundes im 4. Quartal 2020 um 1,9 % beziehungsweise 26,8 Milliarden Euro.

Schulden der Länder steigen um 9,9 %

Die Länder waren Ende 2020 mit 635,8 Milliarden Euro verschuldet, das waren 9,9 % beziehungsweise 57,1 Milliarden Euro mehr als Ende 2019. Die Verschuldung ist in allen Ländern gestiegen, prozentual nahm sie in Sachsen am stärksten zu (+344,0 %), gefolgt von Bayern (+38,0 %) und Bremen (+31,0 %). Die geringste Zunahme war in Sachsen-Anhalt (+1,6 %), Rheinland-Pfalz (+3,4 %) und Schleswig-Holstein (+3,9 %) zu verzeichnen. Die Länder mit den höchsten absoluten Zuwächsen waren Bremen (+9,3 Milliarden Euro), Nordrhein-Westfalen (+8,3 Milliarden Euro) und Niedersachsen (+6,8 Milliarden Euro).

In den meisten Ländern stand die höhere Verschuldung größtenteils im Zusammenhang mit der Corona-Krise. In Bremen ist der Anstieg vor allem auf Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte zurückzuführen. Gegenüber dem 3. Quartal 2020 stiegen die Schulden der Länder im 4. Quartal 2020 um 0,9 % beziehungsweise 5,5 Milliarden Euro.

Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände nehmen um 1,1 Milliarden Euro zu

Die Gemeinden und Gemeindeverbände waren Ende 2020 mit 132,5 Milliarden Euro verschuldet. Im Vergleich zum Bund und zu den Ländern war der Anstieg um 0,9 % beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2019 jedoch gering. Die Entwicklung verlief allerdings regional unterschiedlich: Die Schulden stiegen vor allem in den Gemeinden und Gemeindeverbänden in Baden-Württemberg (+7,7 %), Bayern (+6,8 %) und Hessen (+6,2 %). Dagegen sanken die Schulden insbesondere im Saarland (-13,8 %), in Sachsen (-11,3 %) und in Brandenburg (-10,6 %). Gegenüber dem 3. Quartal 2020 gingen die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände im 4. Quartal 2020 um 1,0 % beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro zurück. Der Schuldenrückgang der saarländischen Gemeinden und Gemeindeverbände ist zum Großteil dadurch begründet, dass das vom Land verwaltete "Sondervermögen Saarlandpakt" über das Jahr 2020 hinweg 408,5 Millionen Euro an kommunalen Kassenkrediten übernommen hat. Die Sozialversicherung wies zum Jahresende 2020 einen Schuldenstand in Höhe von 52 Millionen Euro aus.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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