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Justizministerin zieht Konsequenzen aus Thomas-Cook-Pleite

Archivmeldung vom 07.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Christine Lambrecht (2017)
Christine Lambrecht (2017)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will schnelle Konsequenzen aus der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook ziehen. "Aus dem Bankensystem kennen wir Lösungen, die auf einer Kombination von Versicherung und Fonds aufbauen. In einem solchen System würden sowohl Reiseveranstalter als auch Kunden in einen Fonds einzahlen, der im Insolvenzfall in Anspruch genommen werden kann", sagte Lambrecht der "Bild-Zeitung".

Das Problem: Nach den bisherigen gesetzlichen Vorgaben muss der Insolvenzversicherer nur für 110 Millionen Euro gerade stehen. Die Forderungen der Urlauber beliefen sich aber bislang schon auf 250 Millionen - Tendenz steigend, berichtet die Zeitung weiter. Das bedeute, dass der Reisesicherungsschein für Pauschalreisen im Fall Thomas Cook nahezu wertlos sein werde.

"Es muss klar sein, dass ein möglicher Fonds von den Reiseveranstaltern und den Kunden getragen wird", so die Justizministerin weiter. Pauschalreisen dürften durch die neue Abgabe teurer werden. "Im Falle eines Fonds ist mit geringen Preisaufschlägen für Reisende zu rechnen", sagte Lambrecht der "Bild-Zeitung". Sie wies ein Versagen der Bundesregierung zurück: "Ich glaube, man konnte zum Zeitpunkt der Richtlinienumsetzung nicht absehen, dass es tatsächlich zu einem Schadensfall dieser Dimension kommen wird", so die SPD-Politikerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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