Kopftuchverbot für Mädchen im Gespräch
Archivmeldung vom 09.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttDas Kopftuch ist nicht nur ein Zeichen der Religionszugehörigkeit, sondern auch ein Symbol des politischen Islam, das für die Geschlechtertrennung und die Sexualisierung von Frauen steht. Ein Symbol, das besonders befremdlich wirkt, wenn es um Kinder geht, doch die Zahl der Mädchen mit Kopftuch in Kindergärten und Grundschulen steigt. Deshalb ist die angestrebte Diskussion in NRW über ein Kopftuchverbot für Mädchen wichtig.
Der Vorstoß bringt eine Debatte in Gang, die klären muss, ob sich muslimische Mädchen ebenso frei wie muslimische Frauen frei für oder gegen ein Kopftuch entscheiden können. Doch bevor die Debatte richtig in Gang kommt, verweisen die Gegner des Vorstoßes auf den Applaus der Falschen, einer der billigsten Waffen in der politischen Auseinandersetzung. Dabei wäre es der Vorschlag der Landesregierung und vielen Organisationen wie zum Beispiel Terre des Femmes wert, ohne Polemik diskutiert zu werden. Ebenso voreilig verweisen Gegner wie schon in der Debatte um antisemitische Übergriffe in der Grundschule auf Einzelfälle, doch auch hier zieht das Argument nicht, weil Probleme benannt werden müssen, um gelöst werden zu können. Nur weil die Zahl der Mädchen mit Kopftuch nicht statistisch erfasst ist, dürfen die Notrufe von Erziehern und Lehrern nicht ignoriert werden. Wichtig ist, dass die Debatte um ein Kopftuchverbot nicht auf dem Rücken der Mädchen ausgetragen wird.
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)