SoVD gegen Zwangsverrentung: Die Glaubwürdigkeit der Großen Koalition steht auf dem Spiel
Archivmeldung vom 13.11.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Es ist eine schwere Enttäuschung, dass die Koalitionspartner keine Einigung bei der drohenden Zwangsverrentung von älteren Langzeitarbeitslosen erzielt haben. Hier muss dringend nachverhandelt werden. Die Zwangsverrentung älterer Arbeitsloser ab dem 1. Januar 2008 muss verhindert werden. Es muss unbedingt gesetzlich geregelt werden, dass die Nachrangigkeit von Hartz IV nicht für die vorgezogene Altersrente mit Abschlägen gilt.
Es ist absurd, dass die Große Koalition einerseits die Rente mit 67 einführt und andererseits ältere Arbeitslose mit 60 Jahren in die Frühverrentung zwingt. Der SoVD fordert die Koalitionspartner auf, im Interesse der Betroffenen zügig eine umfassende Lösung zu finden. Hier steht auch die Glaubwürdigkeit der Großen Koalition auf dem Spiel.
Die stufenweise Verlängerung des Arbeitslosengeldes I für über 50-jährige Arbeitslose ist für die Betroffenen eine Verbesserung. Sie haben nun länger Zeit, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die Regelung darf von den Arbeitgebern aber keinesfalls genutzt werden, um zur Frühverrentung von über 58-Jährigen zurückzukehren.
Oberstes Ziel ist, ältere Arbeitslose wieder in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu vermitteln. Hier sind verstärkte Anstrengungen der Arbeitsagenturen notwendig. Entscheidend ist auch, dass die Unternehmen ihre Personalpolitik ändern und das Potenzial Älterer nutzen. Unternehmen können auf die Erfahrung und die Kompetenz Älterer nicht verzichten.
Quelle: Pressemitteilung SoVD-Bundesverband