Schweitzer: "Merz fehlt das Koordinatensystem"
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz für seinen Vorstoß zur Verschärfung der Migrationspolitik hart kritisiert. "Wer nach der schrecklichen Tat in Aschaffenburg in Poker-Manier sagt: 'Ich gehe all-in', trifft nicht den richtigen Ton", sagte Schweitzer dem "Mannheimer Morgen".
Wer sage, er sei bei seinen Vorhaben nicht kompromissbereit, habe nicht
verstanden, wie ein demokratischer Staat funktioniere. "In einer
Demokratie muss alles verhandelbar sein. Keine Kompromisse anzustreben,
ist das Ende von demokratischer Politik", so der SPD-Politiker.
Mit
seiner Initiative im Bundestag reiche Merz der rechtsextremen AfD die
Hand. Dies zeige: "Friedrich Merz fehlt das Koordinatensystem." Zu den
Forderungen nach strengen Kontrollen an den deutschen Außengrenzen sagte
Schweitzer: "Grenzkontrollen sind ein Instrument, das man einsetzen
kann und was ja bereits erfolgt. Aber zu glauben, dass man mal eben
4.000 Kilometer Außengrenze dichtmacht, ist hanebüchen. Die Zeche für
die CDU-Vorschläge würden die Wirtschaft und die Arbeitnehmer in
Deutschland bezahlen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur