Rheinland-pfälzischer Landwirtschaftsminister fordert Agrar- und Klimarat in Deutschland
Archivmeldung vom 22.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) fordert einen nationalen Agrar- und Klimarat in Deutschland. Durch die undifferenzierten Pläne der Bundesregierung für mehr Umwelt- und Tierschutz seien landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Existenz bedroht, sagte Wissing am Dienstag im Inforadio vom rbb.
"Dieser 'Rasenmäher' vernichtet landwirtschaftliche Betriebe, und das wird nicht gut sein für die Umwelt. [...] Wir werden nicht aus dem Ausland umweltfreundlichere oder gesündere Lebensmittel importieren können, wenn unsere Landwirte in den Ruin getrieben werden." Die Bundesregierung müsse den Insekten- und Naturschutz gemeinsam mit der Landwirtschaft vorantreiben. Fachleute aus verschiedenen Bereichen sollten an einen Tisch geholt werden, so Wissing.
"Offensichtlich ist die Bundesregierung weder willens noch in der Lage, diese Differenzierung in die Regulierung zu übernehmen. Deswegen brauchen wir Fachkompetenz am Tisch." Bereits jetzt unternehme die Landwirtschaft enorme Anstrengungen. Als Beispiel nannte Wissing sogenannte Blühstreifen, die Bauern für Bienen anlegen. Das werde aber alles nicht honoriert.
"Es ist ein Irrglaube, wenn man denkt, man könne alle Pflanzenschutzmittel verbieten, und am Ende bräuchte man dann keine mehr. Wenn man differenziert vorgehen möchte, dann muss man sich die einzelnen Anbauarten anschauen." Laut Wissing wäre es z. B. für Umwelt und Landwirtschaft sinnvoller gewesen, wenn man beim Zuckerrübenanbau die Saatgut-Beize mit Neonikotinoiden zugelassen hätte. "Da besteht auch keine Gefahr für Bienen, denn Zuckerrüben blühen nicht."
Quelle: Inforadio (ots)