Grüne Mihalic: AfD-Verbotsverfahren Aufgabe für nächsten Bundestag
Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Irene Mihalic, geht davon aus, dass die Debatte um ein AfD-Verbotsverfahren auch den nächsten Bundestag beschäftigen wird. "Die AfD zeigt jeden Tag aufs Neue, dass sie verfassungsfeindlich agiert", sagte Mihalic den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Mit ihren Deportationsplänen mache sie den Menschen Angst, manche
AfD-Politiker schreckten auch vor Gewalt nicht zurück. "Ihr ganzes
Auftreten und ihre Politik erinnert immer mehr an die finstersten Zeiten
der deutschen Geschichte", sagte Mihalic. "Deshalb ist es richtig und
auch notwendig die Voraussetzungen für ein Verbotsverfahren sorgfältig
zu prüfen und deshalb ist es auch gut, dass sich der Deutsche Bundestag
damit befasst."
Wegen der vorgezogenen Wahlen ist es nach
Einschätzung der Expertin der Grünen-Fraktion für Innen- und
Sicherheitspolitik allerdings sehr unwahrscheinlich geworden, dass das
Parlament dazu vor der Wahl noch eine Entscheidung fällt. "Aber die
Debatte ist dennoch wichtig, damit die Abgeordneten der demokratischen
Fraktionen deutlich machen können, dass wir gemeinsam die
parlamentarische Demokratie gegen ihre Feinde verteidigen werden",
erklärte Mihalic gegenüber den Funke-Zeitungen. "Dafür Mehrheiten zu
finden, wird eine Aufgabe für den nächsten Deutschen Bundestag sein."
Roderich
Kiesewetter, Sicherheitsexperte der Unions-Fraktion im Bundestag,
begründet seine Unterstützung für einen Antrag auf ein
AfD-Verbotsverfahren mit der "Verantwortung jedes MdB für unsere
freiheitliche Demokratie". Es gehe zunächst um ein Überprüfungsverfahren
zur Verfassungsmäßigkeit der AfD, sagte der CDU-Politiker, der einen
entsprechenden Antrag seines Parteifreunds Marco Wanderwitz mitträgt,
den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Meine Beweggründe decken
sich mit der Begründung im Antragstext, wonach es die Verantwortung
jedes MdB für unsere freiheitliche Demokratie ist, die rechtliche
Überprüfung durch das unabhängige BVerfG zu ermöglichen."
Kiesewetter
erklärte weiter, er halte die AfD in ihren Grundsätzen und Bestrebungen
für gegen die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung gerichtet. Dies
zu überprüfen, sei jedoch nicht Sache des Bundestags. "Insofern ist die
Ermöglichung eines Verfahrens zur Überprüfung richtig und entlässt auch
keinen MdB, keine Partei, die AfD inhaltlich zu stellen", sagte er.
"Beides schließt sich nicht aus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur