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Duisburgs Oberbürgermeister fordert mehr Unterstützung im Problemviertel Marxloh: "Ich erwarte, dass die Bundesregierung handelt!"

Archivmeldung vom 07.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Duisburg-Marxloh (Karte)
Duisburg-Marxloh (Karte)

Von Markus Baumer - Basiert auf offiziellen Informationen der Stadt Duisburg und Karten von User:Piedone., CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9482338

Mit klaren Worten hat der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link live bei stern TV die Bundesregierung aufgefordert, die Stadt bei der Beseitigung der Missstände im Problembezirk Marxloh stärker zu unterstützen: "Uns laufen die Sozialkosten weg", sagte der SPD-Politiker.

"Wir als Stadt müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir da ganz oft alleingelassen sind mit der Not der Menschen, auch mit den sozialen Konflikten, die es da gibt." Dabei sieht Link insbesondere Bund und Länder in der Verantwortung: "Ich erwarte, dass die Bundesregierung handelt. Ich nehme wahr, dass sich insbesondere Bundes- und Landesbehörden da einen schlanken Fuß machen, und eben nicht so konsequent dagegen vorgehen, wie ich es mir wünschen würde."

In der Vergangenheit hatte Link mit seinen teils provokativen Aussagen zum Thema Zuwanderung für Schlagzeilen gesorgt - und bekräftigte seine Meinung auch im Gespräch mit Steffen Hallaschka: "Es kann nicht richtig sein, dass jemand nach Deutschland kommt und sich hier über die Sozialleistungen, insbesondere über das Kindergeld, einen Lebensstandard sicherstellen kann, den er beispielsweise in Rumänien und Bulgarien überhaupt nicht erreichen kann."

Gleichzeitig verteidigte der 41-Jährige das konsequente Vorgehen der Stadt beim Thema Zwangsräumung von sogenannten Schrottimmobilien - auch wenn dies zur Folge hat, dass alteingesessene Bürger ihr Zuhause verlieren: "Wenn wir feststellen, dass zum Beispiel Brandschutz in eklatanter Weise verletzt wird, dann muss die Stadt da handeln. Das ist notwendig und richtig, um Gefahren für Leib und Leben abzuwehren." Gleichzeitig zeigte der Duisburger OB auch Mitgefühl mit den Opfern der Zwangsräumungen: "Das sind menschlich unwahrscheinlich nahegehende Schicksale, das fasst einen einfach an."

Einen der Hauptgründe für die Missstände in Marxloh sieht der SPD-Politiker darin, dass skrupellose Eigentümer ihre Schrottimmobilien überteuert an Armutsflüchtlinge aus Bulgarien und Rumänien vermieten: "Das ist ein hochkriminelles System, in dem Vermieter die materielle Not und die kulturellen Eigenarten der Menschen ausnutzen, um dann sehr schnell sehr viel Geld zu verdienen."

Zuvor hatte stern TV über das Leben der Bewohner im Problemviertel Duisburg-Marxloh berichtet. Der Stadtteil hat sich in den letzten Jahren zu einem Problembezirk entwickelt, in dem heute vor allem Armutsflüchtlinge leben.

Quelle: STERN TV (ots)

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