Selbstkosten für Pflegebedürftige steigen
Archivmeldung vom 26.01.2019
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Freigeschaltet durch André OttPflegebedürftige müssen für ihre Unterbringung in Heimen immer höhere Summen aus eigener Tasche bestreiten. Im Bundesdurchschnitt sind die Kosten, die Heimbewohner selbst tragen müssen, im Januar 2019 auf 1.830 Euro monatlich angestiegen, wie aus einer neuen Statistik des Verbandes der Ersatzkassen hervorgeht.
Der "Spiegel" berichtet darüber. Anfang 2018 war die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige noch 58 Euro niedriger: sie lag bei 1.772 Euro pro Monat. Diese Summe setzt sich zusammen aus den Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen sowie einem Pflegekosteneigenanteil, den das Heim festsetzt (derzeit durchschnittlich 655 Euro). Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt nur für den Rest der Ausgaben auf, die vor allem die eigentlichen Pflegeleistungen umfassen. Wer die Rechnung seines Heims nicht zahlen kann, muss seine Kinder oder das Sozialamt um Hilfe bitten.
Regional gibt es aber große Unterschiede: Besonders tief müssen Pflegebedürftige in Nordrhein-Westfalen in die Tasche greifen, auf sie kommen durchschnittlich Lasten von 2.252 Euro zu. Am günstigsten ist es in Sachsen-Anhalt mit 1.218 Euro. Experten erklären die Kostenspreizung auch mit regional unterschiedlichen Löhnen und Vorgaben für die Personalausstattung. Die neuen Daten dürften die Debatte um eine Finanzreform der Pflegekasse befeuern. Politiker fast aller Parteien hatten bereits eine Deckelung des Eigenanteils gefordert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur