Umweltbundesamt fürchtet Vernachlässigung des Klimaschutzes
Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, befürchtet, dass der Klimaschutz künftig eine untergeordnete Rolle spielen könnte. "Vielfältige Krisen drohen Klima- und Umweltschutz von der politischen Agenda zu verdrängen", sagte Messner der "Rheinischen Post".
"Das macht mir große Sorgen, denn die Wissenschaft zeigt, dass
verheerender Klimawandel nur noch vermieden werden kann, wenn
ambitionierter Klimaschutz rasch umgesetzt wird. Ansonsten verlagern wir
enorme Risiken auf folgende Generationen, die uns später als
Egoismus-Generation betrachten werden, die, trotz aller Kenntnisse zu
den Folgen des Klimawandels, nicht angemessen gehandelt hat", so der
UBA-Chef.
Ohne Klimaschutz werde man den Wohlstand nicht sichern
können. "Die Kosten des Klimawandels übersteigen die Investitionen in
Klimaschutz um ein Vielfaches. Die Verwüstungen im Ahrtal durch
Extremwetter, die Schäden in Höhe von über 30 Milliarden Euro zur Folge
hatten, waren ein Vorgeschmack darauf", sagte Messner.
Dabei
sieht er vor allem die demokratischen Parteien in der Pflicht.
"Populistische Parteien sind wissenschaftsfeindlich und leugnen den
Klimawandel. Ambitionierter Klimaschutz, als Strategie der
Wohlstandsicherung und der Stärkung unserer Lebensqualität, sollte ein
gemeinsames Anliegen der demokratischen Parteien sein", so Messner
weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur