Sachsens BSW-Chefin wirft CDU "überflüssiges Muskelspiel" vor
Archivmeldung vom 07.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie sächsische BSW-Chefin Sabine Zimmermann fordert die CDU auf, ihr Verhältnis zur Wagenknecht-Partei zu klären. "Unsere mögliche Koalition darf nicht das Schicksal der Ampel-Koalition erleben, wo jeder in eine andere Richtung arbeitet", sagte Zimmermann der "Welt". "Es braucht frischen Wind und einen neuen politischen Ton."
Zimmermann verhandelt derzeit mit CDU und SPD über eine mögliche Koalition. Gerade unter Christdemokraten wird immer wieder Kritik daran laut. In der konstituierenden Sitzung des Landtags fiel der BSW-Kandidat für den Landtagsvizepräsidenten zunächst durch - obwohl die drei Parteien zusammen genügend Stimmen gehabt hätten. "Dass unser Kandidat für den Landtagsvizepräsidenten im ersten Wahlgang durchgefallen ist, ist allerdings kein Zeichen von guter Zusammenarbeit", so Zimmermann.
"Das war ein überflüssiges Muskelspiel der CDU. Ich habe in dem Moment
schon gezweifelt, ob wir vertrauensvoll zusammenarbeiten wollen." Es
brauche eine "stabile Regierung", dafür sei das BSW angetreten. Das
Handeln der CDU habe die Gespräche gestört, so Zimmermann. "Es wirft
Fragen auf: Sind die Kräfte, die gegen eine Koalition mit uns arbeiten,
doch größer als gedacht? Wieso dieses Vorgehen? Warum wählt die
CDU-Fraktion den Kandidaten der AfD offenbar geschlossen mit und den des
potenziellen Koalitionspartners BSW nicht? Das muss die CDU nun intern
klären."
Gerüchte, wonach das BSW in den Gesprächen mit CDU und
SPD nicht gut vorbereitet gewesen sei, dementierte Zimmermann. "Wenn
angebliche anonyme Quellen solche 'Informationen' aus vertraulichen
Gesprächen nach außen geben und bestimmte Medien dies auch noch
veröffentlichen, beweist das doch nur eines: dass es nämlich Kräfte
gibt, die eine Koalition aus CDU, BSW und SPD torpedieren wollen und
stattdessen eine andere Agenda verfolgen", sagte Zimmermann. "Sind das
die Leute, die eine Zusammenarbeit von CDU und AfD vorantreiben wollen?
Ich weiß es nicht." Das BSW sei "exzellent vorbereitet", versicherte
Zimmermann. "Die Gespräche sind konstruktiv, wir reden über Inhalte. Das
empfinde ich als sehr angenehm."
Quelle: dts Nachrichtenagentur