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Stegemann/de Vries: Chancen neuer Züchtungsmethoden nutzen

Archivmeldung vom 08.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und Greenpeace behaupten, dass eine Open-Source-Methode gefunden wurde, mit der eine Erbgutveränderung mittels sogenannter Neuer Züchtungstechnologien nachgewiesen werden kann. Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, und der zuständige Berichterstatter Kees de Vries folgendes.

Albert Stegemann: "'Neue Züchtungsmethoden' wie Crispr/CAS haben das Potenzial, einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, leistungsfähige und klimaangepasste Erzeugung von Lebensmitteln zu leisten - Grund genug, sie zu nutzen. Entgegen den Verlautbarungen von bestimmten Organisationen, die neue Züchtungstechnologien im Pflanzenbau ablehnen, gibt es aber bislang kein wissenschaftlich valides Verfahren, das in der Lage wäre, gerichtsfest zu unterscheiden, ob eine Mutation von Nutzpflanzen durch solche Neuen Züchtungsmethoden oder durch herkömmliche Verfahren - beispielsweise die somaklonale Variation - erzeugt wurde. Das hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bestätigt.

Wir unterstützen deshalb Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner darin, den Weg der Wissenschaftlichkeit weiterzugehen. So hat ihr Ministerium mit fachlicher Beratung des BVL und des Julius-Kühn-Instituts kürzlich ein entsprechendes Forschungsvorhaben ausgeschrieben. Hierbei soll überprüft werden, inwiefern für amtliche Kontrollen geeignete Nachweis- und Identifizierungsverfahren entwickelt werden können. Das ist der richtige Weg und nicht PR-Kampagnen, die nur auf eine schnelle Schlagzeile aus sind."

Kees de Vries: "Es wird hier ganz klar mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch mit der Wissenschaft gespielt. Es soll der Eindruck entstehen, dass eine einfache Möglichkeit zur Unterscheidung der Züchtungsmethoden vorhanden sei und wir diese als Politik blockierten. Das ist mitnichten so, ganz im Gegenteil. Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace und leider auch Abgeordnete aus den Reihen von Bündnis90/Die Grünen verweigern wissenschaftlichen Forschungsergebnissen im biotechnischen Bereich die Anerkennung. Über große Medienkampagnen versuchen sie nun, den Verbrauchern ein anderes Bild aufzudrängen.

Die Wissenschaft steht geschlossen hinter den neuen Methoden der Pflanzenzüchtung. Deshalb erneuern wir unsere Forderung, dass Pflanzen mit genetischen Veränderungen, die auch Ergebnis konventioneller Züchtungsmethoden oder natürlicher Prozesse sein könnten, nicht als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) reguliert werden sollten. Wir werden uns daher weiter für eine zukunftsorientierte Novellierung des EU-Gentechnikrechtes einsetzen, die aus unserer Sicht zwingend notwendig ist."

Hintergrund: Die angeblich neue Nachweismethode wurde in der Zeitschrift 'Foods' publiziert. Mit dieser Methode soll nachgewiesen werden können, dass eine Rapssorte eines amerikanischen Biotechnologieunternehmens gentechnisch verändert sei.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) beschäftigt sich seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshof vom 25.07.2018 zur rechtlichen Regelung von genomeditierten Pflanzen und pflanzlichen Produkten intensiv mit dem Thema der Nachweisbarkeit und Identifizierbarkeit. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben.

Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion (ots)


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