Grünen-Politiker zweifelt an geplanten Asylleistungsstreichungen
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Grünen-Europaabgeordnete und Migrationspolitiker Erik Marquardt zweifelt an den Plänen der Ampelregierung, manchen Flüchtlingen die Leistungen komplett zu streichen. "Solche Kürzungsideen mögen emotional nach dem schrecklichen Terroranschlag nachvollziehbar sein", sagte Marquardt dem Nachrichtenportal "T-Online" am Donnerstag. "Allerdings fürchte ich, dass sie kontraproduktiv sind."
Radikalisierung entstehe vor allem dort, wo Menschen ausgegrenzt würden,
so Marquardt. "Und das würden auch die vielen rechtschaffenden
Geflüchteten, wenn sie nun weniger als notwendig bekommen sollen."
Der
Grünen-Politiker wies zudem darauf hin, dass deutsche Gerichte die
Regelung noch überprüfen könnten. "Das Bundesverfassungsgericht hat
schon in der Vergangenheit darauf gepocht, dass auch für Geflüchtete das
Existenzminimum gilt", sagte Marquardt. "Die GEAS-Reform erweitert den
Spielraum für Kürzungen zwar auf EU-Ebene, aber das
Bundesverfassungsgericht wird sich wohl anschauen, ob das mit dem
Grundgesetz vereinbar ist."
Anja Hajduk (Grüne), Staatssekretärin
im Bundeswirtschaftsministerium, hatte am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz der Bundesregierung in Vertretung von Minister Robert
Habeck (Grüne) eine Streichung von Leistungen für bestimmte Flüchtlinge
angekündigt. "Wir finden es richtig, wenn Flüchtlinge, die bereits in
einem anderen EU-Mitgliedsstaat registriert wurden, dass sie dort dann
auch ihr Asylverfahren betreiben müssen", sagte sie. "Wenn es dann so
ist, dass sowieso schon geklärt ist, dass durch ein Übernahmeersuchen
auch gesichert ist, dass dort dann für die Finanzierung eine
Zuständigkeit von einem benachbarten europäischen Staat für eine Person
gewährleistet ist, dann ist es auch folgerichtig, dass der
Leistungsanspruch, der hier bei uns möglicherweise begonnen hat zu
greifen, beendet wird. Darauf haben wir uns auch gemeinsam verständigt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur