Wagenknecht für Grundfreibeitrag auf Sozialabgaben
Vor der Vorstellung des CDU/CSU-Wahlprogramms hat die Parteivorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, die Steuerpläne der Union kritisiert und als Alternative einen Grundfreibetrag auf Sozialabgaben vorgeschlagen. "Die Steuerpläne der Union sind eine Mogelpackung für Gering- und Normalverdiener", sagte Wagenknecht dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Je größer der Geldbeutel, desto größer die Entlastung: Das ist der neue
Bierdeckel von Friedrich Merz im Jahr 2025." Wer kleine und mittlere
Einkommen wirklich entlasten wolle, müsse vielmehr verhindern, dass die
Sozialabgaben weiter steigen, forderte sie.
Das werde im nächsten
Jahr erneut der Fall sein. "Gerade Geringverdiener zahlen weit mehr
Sozialversicherungsbeiträge als Steuern - und die Beiträge sind auch
deshalb so hoch, weil Kranken- und Rentenversicherte viele
versicherungsfremde Leistungen mitbezahlen."
Besserverdiener
würden an diesen Kosten dagegen nicht beteiligt, kritisierte sie.
"Anstatt Steuergeschenke für Topverdiener zu verteilen, brauchen wir
einen Grundfreibetrag auf Sozialabgaben bei gleichbleibenden
Ansprüchen."
Zur Gegenfinanzierung könnten etwa die
Beitragsbemessungsgrenzen angehoben und eine Gesundheits- und
Pflegeversicherung eingeführt werden, in die alle Bürger einzahlen. "Es
kann nicht sein, dass nur Geringverdiener und die Mittelschicht den
Sozialstaat finanzieren", so Wagenknecht.
"Mit einem
Grundfreibetrag auf Sozialabgaben - ähnlich wie bei der Steuer - könnten
Arbeitnehmer mit niedrigen Löhnen spürbar entlastet werden, ohne
geringere Ansprüche zu erhalten", sagte sie dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur