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Gasförderung vor Borkum: Niedersachsen hat mit Firmen "hart verhandelt"

Archivmeldung vom 17.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Blick auf den Offshore-Windpark Riffgat nordwestlich der Insel Borkum (links die Umspannplattform) bei leichtem Nebel
Blick auf den Offshore-Windpark Riffgat nordwestlich der Insel Borkum (links die Umspannplattform) bei leichtem Nebel

Foto: Impériale
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann zeigt sich zufrieden mit der zwischen dem Land, dem niederländischen Unternehmen One-Dyas und Partnerfirmen getroffenen Erklärung zur geplanten Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum.

"Wir haben in zahlreichen Gesprächen mit One-Dyas hart verhandelt, um eine gemeinsame Lösung stets unter besonderer Berücksichtigung des Schutzes von Natur und Umwelt zu erzielen. Das haben wir jetzt auch schwarz auf weiß: Das Wattenmeer als UNESCO-Weltnaturerbe ist und bleibt bei der geplanten Gasförderung außen vor und wird weiterhin einen besonderen Schutz genießen", betonte der CDU-Politiker im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Zugleich kündigte der Minister an, die gemeinsame und unternehmensseitig bereits unterschriebene Erklärung, die der NOZ vorliegt, "aus Respekt gegenüber dem Landtag" im Anschluss an die bevorstehende Befassung im Plenum Ende Juni zu unterzeichnen. One-Dyas und seine Partner planen, von Ende 2024 an Erdgas aus dem Feld N05-A zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum zu fördern. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Das Gasfeld soll ein förderbares Gesamtvolumen von bis zu 13 Milliarden Kubikmeter Erdgas haben.

Das aus der grenzüberschreitenden Lagerstätte in Deutschland gewonnene Erdgas solle dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt werden. Außerdem solle aus dem deutschen Teil nur so viel und so lange Erdgas gefördert werden, wie in Deutschland eine "nennenswerte Inlandsnachfrage" bestehe. Die notwendigen Förderbewilligungen würden daher vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) nur befristet erteilt. Gleichzeitig werde sichergestellt, dass die Förderunternehmen das LBEG über sämtliche Maßnahmen informierten und alle Unterlagen zur Verfügung stellten, die für die Bergaufsicht benötigt würden. Zudem werde dem LBEG ein Inspektionsrecht hinsichtlich der Förderplattform eingeräumt.

Mit Blick auf die Kritik und die Sorgen der Borkumer Bürger erklärte Althusmann gegenüber der NOZ: "Ich kann gut verstehen, dass die aufgrund des Ukraine-Krieges geänderte Haltung der Politik zur Erdgasgewinnung in der Nordsee von den Menschen vor Ort auch kritisch oder sorgenvoll wahrgenommen werden kann. Wir waren energiepolitisch jahrelang in eine ganz andere Richtung unterwegs. Die über Nacht völlig veränderte Weltlage hat allerdings schnelle Entscheidungen gefordert, die zum Teil über nachvollziehbare lokale Interessen hinausgehen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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