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Kühnert-Rücktritt: Schulz kritisiert Atemlosigkeit der Politik

Archivmeldung vom 11.10.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Martin Schulz (2020), Archivbild
Martin Schulz (2020), Archivbild

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat nach dem Rücktritt von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert die hohe Belastung von Politikern beklagt. "Du musst sieben Tage die Woche 24 Stunden lang verfügbar sein", sagte Schulz dem "Spiegel". "Du hast auch selbst das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen. Bist du es mal nicht, und es passiert etwas, haut man dir das gnadenlos um die Ohren."

Dazu kämen wenig Schlaf, die Atemlosigkeit des Politikbetriebs und eine Erwartungshaltung, die kein Mensch erfüllen könne, so Schulz. Dies führe dazu, "dass Politik schwer erträglich geworden ist".

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war Anfang der Woche zurückgetreten. Er glaube, "dass Kevin Kühnert sehr lange an alles gedacht hat, nur nicht an sich selbst", sagte Schulz. Kühnert habe "sich ungeheuer zusammengerissen und enorm viel Kraft investiert, um seiner Pflicht nachzukommen".

Über seinen eigenen Absturz bei der Bundestagswahl 2017 sagte Schulz, er habe das bis heute nicht verarbeitet. "Ich habe mich damit abgefunden, aber du trägst Wunden davon, und die Narben bleiben", so Schulz, der die Wahl 2017 nach einem anfänglichen Umfragehoch deutlich gegen die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verloren hatte und mittlerweile Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung ist.

Schulz äußerte Hoffnung auf ein Comeback von Kühnert. "Viele Menschen hoffen, dass er sich erholt und zurückkommt. Das wünsche ich mir auch", sagte er. "Egal ob er in die Politik zurückkehrt oder etwas anderes macht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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