Gastgewerbe beklagt fehlende Parameter für neue Corona-Maßnahmen
Archivmeldung vom 25.08.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Gastgewerbe hat das Fehlen klarer Kriterien bei der Verhängung neuer Corona-Auflagen im Herbst kritisiert. Sie vermisse, "dass bundesweit einheitliche Parameter wie zum Beispiel die Hospitalisierungsrate definiert werden, die dann maßgeblich für den Erlass bestimmter Maßnahmen sind", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Mit Blick auf die drohenden Maßnahmen befürchte ihre Branche erneut Umsatzverluste wie im vergangenen Winter. Zwischen November 2021 und März 2022 hätten Hotels und Gaststätten aufgrund der Zugangsregelungen und weiterer Auflagen Umsatzverluste von mehr als 30 Prozent verzeichnet, sagte die Verbandschefin. "Wir erwarten, dass die Politik jetzt alles unternimmt, dass dieses Szenario sich nicht wiederholt", so Hartges.
Die Verbandschefin sprach sich zudem für eine Wiedereinführung kostenfreie Tests und für den Ausbau der Testkapazitäten aus. Zudem forderte sie die Politik auf, dass "zeitnah eine Information erfolgt, wann der angepasste Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht und welchen Altersgruppen er empfohlen wird". Kritik an Unklarheiten im neuen Infektionsschutzgesetz kam auch aus dem Bildungsbereich. Es gebe "weiterhin keinen Katalog, der regelt, in welcher Pandemielage welche Maßnahmen zu ergreifen sind", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, den Funke-Zeitungen. Die Gewerkschaft teile das Ziel, Schulen nicht zu schließen. "Gerade deshalb hätte das überarbeitete Infektionsschutzgesetz den Ländern dafür die entsprechenden Instrumente an die Hand geben müssen", bemängelte die GEW-Chefin. Da es nach ihren Worten keine konkreten Vorgaben gibt, werde die "Verantwortung für möglicherweise notwendig werdende Infektionsmaßnahmen in letzter Konsequenz auf die Schulen abgeschoben und die Politik duckt sich wieder einmal weg", kritisierte Finnern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur