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Plagiatsjäger fordert Veröffentlichung aller Doktorarbeiten im Internet

Archivmeldung vom 05.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der anonyme Plagiatsjäger, der Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Fehler in seiner Doktorarbeit vorwirft, hat gefordert, in Zukunft alle Dissertationen im Internet zu veröffentlichen. "Dissertationen, die heute eingereicht werden, sollten bundeseinheitlich im Internet für alle zugänglich gemacht werden", erklärte der Internet-Aktivist, der sich Robert Schmidt nennt und bereits den Plagiatsverdacht gegen die damalige Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) veröffentlicht hatte, in einer E-Mail gegenüber der "Welt am Sonntag".

Während verschiedene Politiker die Anonymität des Plagiatsjägers kritisieren, erhält Schmidt Rückendeckung von anderen Internetaktivisten. Der Gründer der Internetplattform GuttenPlag, auf der im Jahr 2011 die Doktorarbeit des damaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) umfassend analysiert wurde, sagte der Zeitung: "Wenn die Identität von Robert Schmidt bekannt wäre, würde sofort jemand versuchen, für ihn Belastendes herauszufinden." Es gehe, erklärte der Wissenschaftler, der sich PlagDoc nennt, allein um das Ergebnis der Textanalyse. "Ich hätte es sogar noch besser gefunden, wenn er für lammertplag ein anderes Pseudonym verwendet hätte - dann würde man die Glaubwürdigkeit unabhängig vom Fall Schavan beurteilen können."

Ein Sprachwissenschaftler, der beim Portal VroniPlag mitmacht, sagte der "Welt am Sonntag" zu dem von Schmidt veröffentlichten Plagiatsverdacht: "Um das Ergebnis seiner Arbeit einordnen zu können, ist es nicht wichtig, dass man seine Identität kennt", sagte KayH. Würde Schmidt seinen bürgerlichen Namen preisgeben, würden wir nicht über den Vorwurf, sondern seine Person diskutieren.

Nach Informationen der "Welt am Sonntag" sucht Robert Schmidt mindestens seit April 2011 im Internet nach Plagiaten. Damals schloss er sich unter dem Pseudonym "Hotznplotz" der Plattform VroniPlag an und veröffentlichte mit dieser Gruppe unter anderem den Plagiatsverdacht gegen die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin.

Den Plagiatsverdacht gegen die damalige Bundesbildungsminister Annette Schavan (CDU) veröffentlichte er bereits unter dem Pseudonym Robert Schmidt. Zuvor hatte sich die Mehrheit der Mitglieder von VroniPlag gegen eine Veröffentlichung des Verdachts ausgesprochen. Schmidt bestreitet, eine politische Motivation zu haben. Er sei weder Mitglied in einer Partei oder in einer politischen Organisation, erklärte er gegenüber der "Welt am Sonntag"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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