Finanzministerium: Hunderttausende Steuernummern doppelt vergeben
Archivmeldung vom 13.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie persönliche Steueridentifikationsnummer ist durch Verwaltungspannen offenbar hundertausendfach doppelt vergeben worden. Nach Angaben des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium, Michael Meister (CDU), habe das Ressort Hinweise auf insgesamt 164.451 mögliche Mehrfachvergaben, wie aus einem der "Süddeutschen Zeitung" vorliegenden Antwortschreiben Meisters auf eine Anfrage des Linken-Steuerexperten Richard Pitterle hervorgeht.
So seien dem Ministerium Fälle bekannt, wonach einer Person mehrere Steuernummern zugewiesen worden seien. Dies könne beispielsweise bei der Rückkehr nach einem Auslandsaufenthalt geschehen, da von den Meldebehörden häufig eine neue Nummer eingefordert werde. Es gibt offenbar aber auch Fälle, in denen zwei Personen dieselbe Steueridentifikationsnummer zugewiesen worden ist. Besonders diese Form der Doppelvergabe kann, wie das Blatt schreibt, unangenehme Konsequenzen haben. So seien Opfer dieses kuriosen Verwaltungsfehlers zwei Arbeitnehmer, die am gleichen Tag geboren sind, einen sehr ähnlichen Namen tragen, sonst aber nichts miteinander zu tun haben. Einer von beiden sei auf diese Weise in eine falsche, höhere Steuerklasse eingestuft worden. Nach Meisters Worten hatte das zuständige Bundeszentralamt für Steuern bis Anfang Dezember des vergangenen Jahres etwa 106.000 der Fehlvergaben bereits erledigt. Weitere 14.000 Fälle seien noch in Bearbeitung.
Die elfstellige Steueridentifikationsnummer ist 2007 eingeführt worden. Jedem in Deutschland gemeldeten Bürger soll eigentlich genau eine dieser Nummern zugeordnet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur