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NRW-Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser: "Müssen Fleischerzeugung neu denken"

Archivmeldung vom 22.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ursula Heinen-Esser (2018)
Ursula Heinen-Esser (2018)

Bild: Screenshot CDU NRW Internetseite / Eigenes Werk

Angesichts des massiven Covid-Ausbruchs in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies hat die NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser Konsequenzen gefordert. Die CDU-Politikerin sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post", die Covid-Ausbrüche hätten "mit Sicherheit etwas mit den Arbeitsbedingungen in den Schlachtbetrieben zu tun".

Hier seien ja schon Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und zur Abschaffung der Werkverträge in Angriff genommen worden. "Aber: Wir müssen auch die Kette der Fleischerzeugung und des Konsums neu denken - vom Stall bis zum Teller." Die aktuelle Debatte um die Situation in den Schlachtbetrieben können einen entscheidenden Anstoß geben, "hier einen neuen Gesellschaftsvertrag zu schließen". Heinen-Esser bezeichnete Marktkonzentrationen als ein Problem.

Die Ministerin kritisierte auch die Rolle des Handels: "Einer der großen Discounter hat jetzt Preissenkungen angekündigt, die deutlich mehr ausmachen als die Mehrwertsteuersenkung. Und der Druck geht dann über die Verarbeitung auf die Landwirte zurück." Werbeslogans wie "Geiz ist geil" hätten vorgegaukelt, dass Top-Qualität zum Schnäppchenpreis zu haben sei. "Aber mehr Umwelt- und Tierschutz und gute Bedingungen für die Angestellten gibt es nicht zum Nulltarif. In anderen Ländern gibt es fairere Preise und eine höhere Wertschätzung." Heinen-Esser hatte bereits eine Bundesratsinitiative angekündigt, um das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb entsprechend zu ändern.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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