Lindner schließt Rückkehr in die Bundespolitik nach Bundestagswahl aus
Archivmeldung vom 08.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende Christian Lindner hat einem schnellen Wechsel in die Bundespolitik eine definitive Absage erteilt. "Eine Rückkehr nach der Bundestagswahl ist ausgeschlossen", sagte der frühere Generalsekretär der Liberalen der Tageszeitung "Die Welt".
"Ich bin in Nordrhein-Westfalen in wichtiger Verantwortung. Daneben bin ich stellvertretender Parteivorsitzender, also oft genug in Berlin." Es gehe ihm darum, die "Regierungspause der FDP in NRW auch nicht zu lang werden" zu lassen.
Parteichef Philipp Rösler und der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, hätten seine "Unterstützung in ihren Ämtern über den Wahltag hinaus", betonte Lindner. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Liberalen lobte die Zusammenarbeit mit Rösler: "In den neuen Rollen, die wir jetzt haben, arbeiten wir sehr gut und vertrauensvoll am gemeinsamen Erfolg der FDP."
Auf die Frage, ob Spitzenkandidat Brüderle nach seinem Unfall den Wahlkampf auch auf Krücken führen könnte, sagte Lindner: "Es geht darum, was im Kopf ist und was der Kopf vertont." Zugleich betonte er die Bedeutung des Führungsteams. "Rainer Brüderle ist unser Spitzenmann. Und wir profitieren davon, dass wir daneben noch einen Parteivorsitzenden und starke Kabinettsmitglieder haben", sagte er.
Lindner zeigte sich vom Erfolg der FDP bei der Bundestagswahl überzeugt: "Die Menschen sagen: Ihr habt einen Reifungsprozess durchgemacht in den vergangenen vier Jahren. Wir sehen lieber euch in Regierungsverantwortung als die anderen."
Im Unterschied zum vergangenen Bundestagswahlkampf gab Lindner der Haushaltskonsolidierung klaren Vorrang vor Steuerentlastungen: Eine Reduzierung der kalten Steuerprogression sei möglich, ebenso "ein Einstieg in das Abschmelzen des Solidaritätszuschlags".
Priorität habe aber die Entschuldung der öffentlichen Haushalte. Lindner ging auf Distanz zu den Wahlversprechen der Union: "Wir sind seriös und sagen: Wir wollen den Haushaltsüberschuss, den Wolfgang Schäuble prognostiziert, erst einmal haben, bevor wir überlegen, was wir damit machen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur