Muezzin-Ruf in Köln: Zentralratsvorsitzender Mazyek bezeichnet Erlaubnis als Ausdruck von Respekt
Archivmeldung vom 11.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hält es für einen Ausdruck von Respekt, dass in Köln künftig Muezzine zum Freitagsgebet rufen dürfen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) gegenüber erklärte Mazyek, der Azzan, also der Muezzin-Ruf, sei integraler Bestandteil des muslimischen Gebets und eine Selbstverständlichkeit in vielen Ländern Europas und den USA.
So wie es in vielen muslimischen Ländern Glockengeläut gebe, werde der muslimische Ruf zum Gebet als "Ausdruck des Respekts für unsere im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit in der rheinischen Metropole praktiziert. Köln sendet damit ein Zeichen der Toleranz und der Vielfalt in die Welt." Dieser Teil des Glaubens dürfe kein Bestandteil politischer Debatten sein, so Mazyek. "Sonst spielt man mit einer islamfeindlichen Klaviatur den Extremisten in die Hände."
Der Leiter des Osnabrücker Islaminstituts Bülent Ucar bezeichnete die Kölner Entscheidung als "überfällig". Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Ucar: "Bislang hat man den Islam in Deutschland eher verdrängt - in Hinterhofmoscheen und Wohngebiete." Ucar erklärte: "Der Muezzin-Ruf am Freitag macht die religiöse Pluralisierung in Deutschland sichtbar. Einer Stadt wie Köln tut das gut. Andere Städte praktizieren es ja auch bereits." Der Professor für islamische Theologie fügte hinzu: "In Istanbul läuten die Kirchenglocken täglich." Ucar schloss allerdings mit dem Hinweis: "Ich würde empfehlen, es ohne Lautsprecher zu machen und bei einem Ruf am Freitag zu belassen, um die Nachbarschaft nicht allzu sehr zu stören."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)