Grüne knüpfen Zustimmung bei Investitionspaket an Bedingungen

Bild: SS Internetseite: "https://www.sven-kindler.de/stellenausschreibung-studentische-mitarbeiterin-im-berliner-buero-w-d-m/" / Eigenes Werk
Die Haushälter der Grünen-Fraktion im Bundestag wollen dem Sondervermögen für Infrastruktur und einer Reform der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben nur zustimmen, wenn Union und SPD ihnen entgegenkommen. "Union und SPD haben keine Mehrheit. Wir sind bereit zu verhandeln, aber Schwarz-Rot muss sich deutlich bewegen, damit wir am Ende zustimmen", sagte der scheidende Chefhaushälter der Grünen, Sven-Christian Kindler, dem "Tagesspiegel".
Er kritisierte, dass die Schuldenbremse nach den Plänen von Schwarz-Rot
nicht auch für Zukunftsinvestitionen und Klimaschutz geöffnet werden
sollen. "Das ignoriert sträflich die massive Sicherheitsgefahr der
Klimakrise", sagte Kindler. Ein Sondervermögen für die Investition in
Infrastruktur sei zudem das falsche Instrument.
Sebastian
Schäfer, Grünen-Abgeordneter aus Baden-Württemberg, kritisierte Merz'
Stil: "Friedrich Merz will jetzt mal kurz übers Wochenende einen
grundlegenden finanzpolitischen Kurswechsel in unserem Land durchsetzen,
nachdem er sich vorher monatelang jeder Lösung und Verantwortung
verweigert hat", sagte er dem "Tagesspiegel".
Er forderte zudem
eine faire Finanzierung des Sondervermögens. "Es kann nicht sein, dass
allein zukünftige Generationen in die Haftung genommen werden für die
Versäumnisse der Vergangenheit", sagte Schäfer, der auch Reiche stärker
in die Verantwortung nehmen will. "Ein Verteidigungssoli erscheint mir
dafür zum Beispiel eine interessante Idee."
Bruno Hönel,
Grünen-Haushälter, der den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hatte,
knüpfte klare Bedingungen für die Zustimmung der Grünen: "Etwaigen
Sondervermögen werden wir nur zustimmen können, wenn der konkrete
Anwendungsbereich auf die Bedarfe im Land passt. Dafür ist entscheidend,
dass bei "Sicherheit" auch Klima- und Katastrophenschutz, unsere
Sicherheitsbehörden oder etwa die Cybersicherheit mitgedacht werden und
"Infrastruktur" auch Investitionen in Bildung, Digitalisierung und die
Transformation umfasst", sagte Hönel dem "Tagesspiegel".
Quelle: dts Nachrichtenagentur