Sozialverband: Niemand sollte Wärmeraum aufsuchen müssen oder die Wohnung verlieren
Archivmeldung vom 12.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der hohen Energiekosten und einer drohenden weiteren Verknappung von Gas drängt der Sozialverband VdK Deutschland darauf, Mieter und Verbraucher deutlich besser zu schützen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Bundesregierung sollte jetzt ganz dringend ein Moratorium für Energiesperren beschließen. Ebenso darf niemand seine Wohnung verlieren, weil Heizkosten, die oft Bestandteil der Miete sind, nicht beglichen werden können. Deshalb muss jetzt ein Kündigungsschutz für solche Härtefälle beschlossen werden."
Bentele erläuterte, es sei grundsätzlich richtig, Notfallpläne vorzuhalten, falls die Energieversorgung privater Haushalte nicht mehr sichergestellt werden könne. "Doch das oberste Ziel muss sein: Niemand darf ab Herbst in einer kalten Wohnung sitzen und gezwungen sein, einen Wärmeraum aufzusuchen."
Die VdK-Präsidentin unterstützte damit einen Vorstoß von Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke. Die Grünen-Politikerin will Bürgerinnen und Bürger vor Strom- und Gassperren bei Zahlungsverzug bewahren, sollten Preisgarantien seitens der Versorger nicht eingehalten werden können. Es droht eine Verschärfung der Lage. Die wichtigste Pipeline für russisches Gas, Nord Stream 1, ist seit Montag wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Es gibt Befürchtungen, Russland werde die Lieferungen nicht wieder aufnehmen, was zu einer Verknappung und noch höheren Preisen führen dürfte.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)