Kommunen in Sachsen-Anhalt fordern Klarheit bei Wärmewende

Bild: Eigenes Werk /SB
Nach dem Wahlsieg der Unionsparteien bei der Bundestagswahl hoffen die Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt auf zügige Klarheit darüber, bis zu welchem Termin und auf welchem Weg die Gebäudeheizungen CO2-neutral werden müssen. Viele Kommunen hätten bereits investiert, sagte Bernward Küper vom Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt der "Mitteldeutschen Zeitung".
Die Kommunen müssten jetzt aber wissen, was überhaupt möglich sei. Der
Verbandsgeschäftsführer mahnte, insbesondere die gut angelaufene
kommunale Wärmeplanung dürfe nicht gestört werden. "Da ist schon viel
Geld geflossen. Es wäre Unsinn, das jetzt alles zurückzupfeifen." Zudem
bräuchten die Kommunen schnellstmöglich verbindliche Aussagen darüber,
welche Energiequellen zur Verfügung stehen.
Unklar sei etwa, ob
Deutschland künftig wieder Atomkraft produziere, sagte Küper unter
Verweis auf Aussagen von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU). Die
Kommunen wollten nun wissen, ob Kernkraft tatsächlich eine realistische
Möglichkeit sei, so Küper. "Vom Chef des Energiekonzerns Eon hören wir
ja im Gegenteil, dass er eine Rückkehr zur Atomkraft für ausgeschlossen
hält."
Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD)
fordert, dass auch die nächste Bundesregierung an der Wärmewende
festhält. Anders als der umstrittene erste Entwurf zur Novellierung des
Gesetzes durch Bundesumweltminister Robert Habeck (Grüne) enthalte das
jetzt geltende Gesetz "keine ideologischen Härten", sagte Willingmann
der MZ. "Niemand muss seine Gas- oder Ölheizung über Nacht abschalten.
Klar ist aber auch, dass es eine SPD am Verhandlungstisch nicht
akzeptieren wird, wenn Friedrich Merz wider Erwarten doch auf die Idee
kommen sollte, die Wärmewende auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu
verschieben", kündigte der Minister an. Die Energiewirtschaft, aber auch
die Verbraucher benötigten jetzt Planungssicherheit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur