Was soll ich wählen? - Greenpeace veröffentlicht "Wahlkompass Umwelt"
Archivmeldung vom 20.08.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNutzt Joschka Fischer Öko-Strom? Was hält Franz Müntefering von Gentechnik? Was ist für Volker Kauder die größte Umweltgefahr? 18 konkrete und einige private Fragen zu drängenden Umweltproblemen hat Greenpeace den Spitzenpolitikern der fünf großen Parteien gestellt. Die Antworten finden interessierte Wählerinnen und Wähler im "Wahlkompass Umwelt", den Greenpeace heute veröffentlicht.
Die neue 24seitige Broschüre
bietet eine schnelle Orientierung, wie sich die Parteien bei der
aktuellen Diskussion um die Atomkraft und bei weiteren wichtigen
Umweltthemen unterscheiden.
SPD-Chef Franz Müntefering, Spitzenkandidat Joschka Fischer von
Bündnis 90/Die Grünen, CDU-Generalsekretär Volker Kauder, FDP-Chef
Guido Westerwelle und Linkspartei-Spitzenkandidat Gregor Gysi stellen
sich den Fragen. "Der Wahlkompass soll den Umweltproblemen die
notwendige Beachtung verschaffen. Die Parteien klammern sie
weitgehend aus dem Wahlkampf aus. Oder sie versuchen wie in alten
Zeiten, Umweltschutz als Hindernis für die Wirtschaft darzustellen",
sagt Greenpeace-Sprecher Michael Hopf. "Doch trotz der Sorge über die
wirtschaftliche Zukunft erkennen sehr viele Menschen die langfristige
Bedeutung der Umweltprobleme. Sie wollen wissen, welche Lösungen die
Parteien zu bieten haben."
Die Broschüre enthält teilweise überraschende Auskünfte. So isst
Müntefering lieber kein Gen-Food. Joschka Fischer plädiert für ein
europaweites Tempolimit auf Autobahnen. Volker Kauder zeigt sich
"aufgeschlossen" dafür, in Europa Autos nicht mehr nach Hubraum,
sondern nach Spritverbrauch zu besteuern. "Die Wähler können einfach
erkennen, vor welchen Alternativen sie bei dieser Wahl stehen. Die
Antworten sind teils konkret, teils ausweichend - beides ist
aufschlussreich", sagt Michael Hopf.
Den Politikeraussagen stellt Greenpeace in der Broschüre die
Fakten gegenüber. So liegen für 96 Prozent der heute am Markt
befindlichen Chemikalien nur unzureichende Informationen über ihre
Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt vor. Einige der Befragten
erkennen diese Gefahr, andere sehen keinen Anlass zum Handeln.
Greenpeace stellt jedoch nicht nur Spitzenpolitiker zur Rede,
sondern hakt auch in den Wahlkreisen nach. Die
Verbraucherorganisation von Greenpeace, das EinkaufsNetz, ruft dazu
auf, die eigenen Bundestagskandidaten zu befragen. So können
Wählerinnen und Wähler erfahren, ob ihre Kandidaten Gen-Food essen
wollen oder Ökostrom beziehen. Über 800 Kandidaten wurden bereits
befragt, die ersten 200 Antworten stehen schon unter
www.einkaufsnetz.org im Internet. Mitmacher finden hier auch ganz
einfach ihre Wahlkreis-Kandidaten und können ihnen die Anfragen
schicken.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace