Jeder Zweite sagt: Hessische FDP soll nicht umfallen
Archivmeldung vom 06.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJeder zweite Bundesbürger (50 Prozent) wünscht, dass sich die hessische FDP an ihre vor der Landtagswahl gegebene Zusage hält, nicht mit SPD und Grünen zu koalieren. Das ergab eine Umfrage für das Hamburger Magazin stern.
Vor allem die Anhänger der Union (66 Prozent), FDP (67 Prozent), Linkspartei (61 Prozent) und Grünen (56 Prozent) wollen das. 36 Prozent aller Bürger meinen, die FDP sollte trotz ihrer anders lautenden Zusagen mit SPD und Grünen eine Ampelkoalition bilden. Das würden mehrheitlich insbesondere die SPD-Wähler (54 Prozent) begrüßen.
Noch größer ist die Ablehnung einer Kooperation von SPD und Grünen mit der neu in den hessischen Landtag gewählten Linken. 61 Prozent der Bundesbürger sind der Auffassung, SPD-Kandidatin Andrea Ypsilanti dürfe sich nicht mithilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lassen. Dies hatte sie stets abgelehnt. Auch die Mehrheit der Anhänger von SPD (53 Prozent) und Grünen (60 Prozent) wollen, dass Ypsilanti hier nicht von ihrem Kurs abweicht.
In der wöchentlichen Forsa-Umfrage für stern und RTL hat die Union binnen einer Woche vier Prozentpunkte eingebüßt. Mit 35 Prozent liegt sie nun wieder auf dem Niveau der Bundestagswahl 2005. Damals hatte sie 35,2 Prozent der Stimmen bekommen. Forsa-Chef Manfred Güllner führt die Verluste auch auf den Richtungsstreit zurück, der in der Union nach der verlorenen Hessen-Wahl ausgebrochen ist. "Er hat den Menschen offenbart, dass der Partei eine klare Linie fehlt", sagte er dem stern.
Die SPD fiel im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 25 Prozent. Die Linke kletterte um zwei Punkte auf 14 Prozent und erreicht damit ihren bislang höchsten Wert. Auch FDP und Grüne gewannen. Die FDP kommt nun auf 11 Prozent (+2), die Grünen auf 10 Prozent (+2). Mit zusammen 49 Prozent liegt das "linke Lager" (SPD, Grüne, Linke) nun drei Prozentpunkte vor Union und FDP, die gemeinsam 46 Prozent erreichen.
Datenbasis für Hessen: 1000 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 30. Januar und 1. Februar 2008. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Datenbasis für Parteipräferenz: 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 28. Januar bis 1. Februar 2008. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern und RTL. Quelle jeweils: Forsa-Institut, Berlin.
Quelle: stern