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Wahltrend: AfD legt um zwei Prozentpunkte zu, Forsa-Chef Güllner: Ein Drittel der Deutschen wünscht sich die AfD im Bundestag

Archivmeldung vom 04.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

CDU/CSU und SPD verlieren im Vergleich zur Vorwoche jeweils zwei Prozentpunkte, während die Alternative für Deutschland (AfD) zwei hinzugewinnt und sich auf 8 Prozent verbessern kann. Im stern-RTL-Wahltrend kommt die Union nun auf 38 Prozent, die SPD auf 23, während Linke und Grüne bei 10 Prozent liegen. Die FDP stagniert weiter bei 4. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen 7 Prozent, 2 mehr als in der Vorwoche. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 28 Prozent.

Für die Gewinne der AfD sei das von Medien und Politikern kommentierte gute Abschneiden der Rechtspopulisten bei der Europawahl verantwortlich, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner dem stern. "Obwohl die AfD nicht mehr Stimmen bekam als bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr, ist der Eindruck entstanden, dass sie großen Zulauf erhalten habe." Solche falschen Einschätzungen gäben nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit radikalen Parteien zunächst immer Auftrieb. Weil der Anteil der Nichtwähler um 4 Prozentpunkte abnahm, spreche einiges dafür, so Güllner, "dass die AfD jetzt auch aus diesem Lager Stimmen erhalten hat - vor allem von Befragten aus den unteren sozialen Schichten."

Nach einer weiteren Forsa-Umfrage für den stern fände es jeder dritte Deutsche (33 Prozent) gut, wenn die AfD auch im nächsten Bundestag vertreten wäre. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent hält das nicht für wünschenswert. "Wenn derzeit ein Drittel der Befragten einen Einzug der AfD auch in den Bundestag befürwortet, bestätigt das die Tendenz, dass neben der klassischen AfD-Klientel aus einem bestimmten Segment der deutschen Mittelschicht nun auch Angehörige der Unterschicht, die bislang in überdurchschnittlicher Weise zur Wahlenthaltung tendierten, zur AfD wandern", sagt Forsa-Chef Güllner.

Dass der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke mit den Problemen in Deutschland besser fertig werden könnte als andere Politiker, glauben allerdings nur 8 Prozent aller wahlberechtigten Bundesbürger. Eine breite Mehrheit von 80 Prozent traut ihm das nicht zu. Etwas mehr überzeugt von der politischen Kompetenz Luckes als der Durchschnitt aller Befragten sind - neben den AfD-Sympathisanten (55 Prozent) -Arbeiter (18 Prozent), Hauptschulabgänger (11 Prozent) und Anhänger der Linken (10 Prozent).

Datenbasis stern/RTL-Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 26. bis 30. Mai 2014 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Datenbasis AfD/Lucke: Das Forsa-Institut befragte am 28. und 30. Mai 2014 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

Umfrage: Rot-Rot-Grün bei 46 Prozent

Laut einer neuen INSA-Umfrage für die "Bild" kommen SPD, Grüne und Linke zusammen auf 46 Prozent. Wären am Sonntag Bundestagswahlen, käme die SPD auf 26 Prozent, die Linkspartei auf neun Prozent und die Grünen auf elf Prozent. Das sei ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche für die Ökopartei. CDU/CSU büßen dagegen einen Punkt gegenüber der Vorwoche ein und kommen auf 38 Prozent, heißt es in dem Bericht weiter. Die AfD liegt unverändert bei sechs Prozent, die FDP wäre mit nur noch 3,5 Prozent erneut nicht im Bundestag vertreten. INSA-Chef Hermann Bunkert sagte der Zeitung, es gebe nun eine Mehrheitsoption ohne CDU/CSU. Damit würden "die Zeiten für die Kanzlerpartei schwerer".

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots) / dts Nachrichtenagentur

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