Klimaschutz: Geywitz will weniger Regulierungen im Heizungsgesetz
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich erneut für weniger Regulierungen im Gebäudeenergiegesetz ausgesprochen. "Ich habe schon im vergangenen Jahr gesagt, dass wir das Gebäudeenergiegesetz einfacher und handhabbarer machen müssen", sagte Geywitz dem "Focus".
Sie wolle, "dass Bauen wieder Spaß macht, weil es einfacher geht",
erklärte die SPD-Politikerin. "Durch das Heizungsgesetz ist es weiter
komplizierter geworden. Da müssen wir in der nächsten Legislatur ran."
Zugleich
verteidigte sie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), mit dem sie
gemeinsam für die Novelle des Gesetzes veranwortlich war. "Habeck hat
sich das Gesetz nicht ausgedacht. Die einzelnen Regelungen gehen zum
Teil bis weit in die Vorgängerregierungen zurück", sagte die
Bauministerin. Die "Regulierungs-Elemente" im Heizungsgesetz gebe es
"teilweise schon seit Jahrzehnten", so Geywitz. "Unter solcher
Bürokratie leiden ja auch viele andere Bereiche. Wir und die
Nachfolgeregierung müssen es einfach entschlacken und vor allem
praxistauglicher machen."
Auf die Frage, welche Fehler sie
vielleicht selbst gemacht habe, antwortete Geywitz, dass die Debatte um
das Gebäudeenergiegesetz viel Vertrauen gekostet habe. "Wir hätten
kommunikativ besser vorbereitet sein müssen auf alle aufkommenden
Fragen, selbst als das Gesetz noch in der Entwurfsphase geleakt wurde."
Die
Novelle des Heizungsgesetzes hatte das Ziel, die Treibhausgasemissionen
im Gebäudesektor zu senken. Der Bereich ist für rund 30 Prozent der
Emissionen in Deutschland verantwortlich und verfehlt regelmäßig die
Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung nach einem Urteil des
Bundesverfassungsgerichts 2021 gegeben hatte. Das Oberverwaltungsgericht
Berlin-Brandenburg hatte die Bundesregierung daher mehrmals zu mehr
Maßnahmen verurteilt. Die Bundesregierung war in Revision gegangen und
hatte das Klimaschutzgesetz abgeschwächt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur