Oppermann verlangt "Plan B" gegen Stillstand durch Coronakrise
Archivmeldung vom 26.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) hat sich für einen "Plan B" ausgesprochen, um den Stillstand durch die Corona-Pandemie in Deutschland in den kommenden Monaten zu beenden.
"Wir müssen jetzt auch nach Möglichkeiten gucken, wie wir in absehbarer Zeit die Aktivitäten wieder hochfahren", sagte er der RTL/n-tv-Redaktion. "Wir dürfen uns jetzt nicht in einer völlig trostlosen Das-bleibt-jetzt-monatelang-so-Perspektive einrichten." Zugleich räumte der SPD-Politiker ein, dass das noch etwas dauern könne. Viele Maßnahmen seien ja bis Mitte April befristet. "Ich glaube schon, dass wir den ganzen April brauchen, um die nötigen Erkenntnisse zu gewinnen, um dann die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Er schränkte ein: "Versprechen kann niemand etwas, weil das eine Krise ist, die wir so noch nicht erlebt haben. Es gibt keine abgesicherten Erkenntnisse für die weiteren Verläufe." Oppermann sagte, dass das menschliche Leben und die Gesundheit zu den obersten Werten auch der Verfassung gehörten. Wenn man die wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivität runterfahre, müsse man diese selbstverständlich immer gegen die Gesundheit der Menschen abwägen.
"Und ich finde, das hat ganz klar den höheren Stellenwert."
Laut Oppermann lassen sich die gegenwärtigen Isolationsmaßnahmen nicht auf Dauer durchhalten. "Auch die Wirtschaft wird, wenn wir zwei Monate Stillstand haben, an ihre Grenzen kommen. Es werden Unternehmen dann kaputtgehen, die hinterher nicht wiederkommen. Wir werden also einen Teil unserer Wirtschaft dann irreversibel verlieren", warnte er im RTL/n-tv-"Frühstart". Soweit dürfe es nicht kommen. Zur Frage, ob es sinnvoll sei, ältere und vorerkrankte Menschen mehr abzuschirmen als andere, sagte Oppermann: "Im Augenblick ist es richtig, dass wir uns alle zurückhalten. Nicht nur die, die gefährdet sind, sondern auch die, die den Virus weitertragen, weil es sonst unsere Möglichkeiten, kranke Menschen zu behandeln, überfordern würde."
Quelle: dts Nachrichtenagentur