Berlin und Rheinland-Pfalz fordern bundesweites Corona-Ampelsystem
Archivmeldung vom 29.07.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittIn der Debatte über neue Indikatoren für die Bewertung des Pandemiegeschehens haben sich Berlin und Rheinland-Pfalz für ein bundesweites Corona-Ampelsystem ausgesprochen, das neben der Sieben-Tage-Inzidenz auch die Krankenhausauslastungen berücksichtigt. "Aktuell gibt es eine bundesweite Debatte über die Verwendung des Inzidenzwertes als entscheidende Maßzahl, die rasch zu einer bundeseinheitlichen Regelung führen sollte", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dem Redaktionsnetzwerk .
Die Inzidenz sage heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aus, da mittlerweile viel mehr Menschen geimpft seien und somit einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung hätten. "Deswegen müssen die Bundesländer mit der Bundesregierung zu einem neuen Warnwert kommen", forderte Dreyer. Als Grundlage könne hier ein Ampelsystem unter Einbeziehung einer Hospitalisierungsinzidenz dienen, wie es bereits diskutiert werde. Das setzte die Zahl der Infektionen in Relation zur Anzahl der Erkrankten in den Krankenhäusern und gebe somit eine sehr gute Orientierung. "Darauf könnten wir aufbauen und sehr schnell eine neuen Warnwert entwickeln, der einen nachvollziehbaren Gefährdungsgrad für die gesamte Gesellschaft angibt. Die Inzidenz bleibt also wichtig, sollte aber mit der Lage in den Krankenhäusern verknüpft werden", betonte Dreyer. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hält die Inzidenz weiter für einen wichti gen Maßstab für das Infektionsgeschehen, sie solle aber um andere Faktoren ergänzt werden. "In Berlin haben wir seit über einem Jahr mit der Corona-Ampel ein System, das neben der Inzidenz auch andere Indikatoren wie beispielsweise die Intensivbettenauslastung erfasst. Das ist, glaube ich, der richtige Weg", sagte er dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur