Neue Filzvorwürfe gegen Bundesamt für Strahlenschutz
Archivmeldung vom 18.05.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGegen das Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) unterstehende Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt es neue Vorwürfe. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, vergab das BfS mehrfach Gutachterverträge an persönliche Bekannte von BfS-Präsident Wolfram König.
So ging ein Gutachterauftrag über etwa 300.000 Euro an den niedersächischen Grünen-Politiker Hans-Albert Lennartz. Der war in den 90er Jahren Regierungspräsident von Hannover, der heutige
BfS-Präsident König war damals sein Pressesprecher. Lennartz sagte dem stern, er habe den BfS-Gutachterauftrag "völlig regulär" nach einer Ausschreibung gewonnen.
Daneben honorierte die Atombehörde auch das Institut des Kasseler Stadtplaners Detlev Ipsen für Beratungsaufgaben. Der Professor hatte seinerzeit die Diplomarbeit des späteren BfS-Präsidenten betreut. Über 2,2 Millionen Euro gingen unter König an die Berliner
Anwaltskanzlei Gaßner, Groth, Siederer und Coll.. Mit ihr ist BfS-Präsident König durch die Mitgliedschaft in dem von Anwalt Hartmut Gaßner gegründeten Energieverein verbunden.
Auf Anfrage des stern erklärte das BfS, der Vorwurf möglicher Interessenkonflikte sei "absurd".
Vergangene Woche hatte sich bereits der Haushaltsausschuss des Bundestages mit Vorwürfen der Opposition zu Gutachteraufträgen des Bundesamtes für Strahlenschutz beschäftigt.
Quelle: Pressemitteilung des "Stern"