Pläne für Atommüll-Lager in Sachsen-Anhalt Umweltministerin Wernicke kündigt Widerstand an
Archivmeldung vom 20.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Bundesregierung plant offenbar ein neues Lager für Atommüll in Sachsen-Anhalt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Demnach plant der Bund ein Verwahrlager in Morsleben (Ohrekreis), das die 2005 geschlossene Anlage in Hanau (Hessen) ersetzen soll.
Landes-Umweltministerium Petra Wernicke (CDU) bestätigte die Pläne
und kündigte dagegen Widerstand der Landesregierung an. Sie sei vom
Kabinett beauftragt worden, Bundes-Umweltminister Siegmar Gabriel
(SPD) aufzufordern, die Pläne zu überprüfen und Alternativen zu
suchen. "Der Bund hat nach der Schließung von Hanau keine
Alternativen gesucht. Jetzt braucht man eine schnelle Lösung und
Sachsen-Anhalt soll der Lückenbüßer sein", sagte Wernicke der
Zeitung.
Welche Art und Menge an Atommüll in Morsleben gelagert werden soll, blieb gestern unklar. Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) war zu einer Stellungnahme nicht bereit. Sprecher Florian Emrich sagte der Zeitung nur, das Amt habe noch keinen Bauantrag für die Anlage gestellt. Dies bestätigte auch Ministerin Wernicke. Das Amt habe sie aber schon über Kosten und Zeitplan unterrichtet. So solle die oberirdische Anlage 1,5 Millionen Euro kosten und bis Ende 2007 fertig sein. Das Lager solle direkt neben einem bestehenden, aber stillgelegten Atom- Endlager entstehen.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung