Sachsen-Anhalt: Landtag Opposition kritisiert Landtagspräsident Schellenberger für Geheim-Deal mit Usbekistan
Archivmeldung vom 29.04.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Opposition im Landtag von Sachsen-Anhalt übt Kritik an Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU). Einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung (Samstagsausgabe) zufolge hat der Politiker an der Landesregierung vorbei mit Usbekistan über die Anwerbung von 5.000 Arbeitskräften verhandelt. Stefan Gebhardt, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion, sagte, er sei "sprachlos". Weder als Abgeordneter noch als Präsident habe Schellenberger entsprechende Kompetenzen. "Sollte der gesamte Vorgang ohne Kenntnis der Landesregierung passiert sein, wäre dies ein handfester Skandal", sagte Gebhardt.
Sebastian Striegel von den Grünen sagte, Schellenbergers Auftreten sorge in seiner Fraktion für Kopfschütteln und Befremden. "Wir erwarten von einem Landtagspräsidenten die Achtung der verfassungsrechtlichen Kompetenzverteilung sowie maximale Transparenz zu seinen Reisen, deren Zweck und Inhalt."
Die Staatskanzlei bestätigte, an sie seien "Überlegungen" zur Anwerbung von Arbeitskräften herangetragen worden. "Etwaige Realisierungsmöglichkeiten" würden nun geprüft, sagte Vize-Regierungssprecherin Ute Albersmann der MZ. "Dafür werden die zuständigen Stellen auf Landes- und Bundesebene in der gebotenen Weise einbezogen."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)