Spitzen von CDU und FDP sehen AfD-Verbotsverfahren kritisch
Archivmeldung vom 01.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn den Spitzen mehrerer Bundestagsfraktionen gibt es starke Bedenken gegen den AfD-Verbotsantrag, den mindestens 37 Abgeordnete von Union, SPD, Grünen und Linken ins Parlament einbringen wollen.
Konstantin Kuhle, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, sagte der
"Welt": "Das Scheitern eines solchen Antrags wäre eine Katastrophe. Aus
diesen Gründen ist die Skepsis gerade in den Reihen der Freien
Demokraten sehr groß."
Alexander Throm (CDU), innenpolitischer
Sprecher der Unionsfraktion, wurde noch schärfer: "Es bleibt dabei, dass
wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion kein AfD-Verbotsverfahren verfolgen,
weil es der falsche Weg in der Auseinandersetzung mit dieser Partei
wäre. Wir wollen die AfD politisch bekämpfen und so ihren Extremismus
offenlegen."
Auch in der linken Opposition herrschen Zweifel oder
offene Ablehnung. Die Vorsitzenden der Linke-Gruppe, Heidi Reichinnek
und Sören Pellmann, teilten mit: Zum Abstimmungsverhalten der Fraktion
könne man nichts sagen, es gelte bei diesem Antrag keine
Fraktionsdisziplin. "Eine Unterstützung zum Antrag" bedeute derweil
"nicht zwingend eine Zustimmung zu einem möglichen AfD-Verbot, sondern
nur die Überzeugung, dass eine Prüfung durch das
Bundesverfassungsgericht geboten ist."
Jessica Tatti vom "Bündnis
Sahra Wagenknecht" (BSW) im Bundestag sagte der "Welt": Das BSW werde
den Antrag nicht unterstützen. "Es ist geradezu erbärmlich, dass
Parteien, die vom Wähler abgestraft werden, lieber die politischen
Gegner verbieten, als endlich im Interesse der Menschen Politik zu
machen." Und weiter: "Ein größeres Geschenk als den Verbotsantrag könnte
man der AfD nicht machen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur