CDU-Politiker Wellmann beklagt "Führungsproblem" in der Union
Archivmeldung vom 15.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttKarl-Georg Wellmann (CDU), Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Vorsitzender der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe, beklagt nach der Nominierung von Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Bundespräsidentschaftskandidat, dass es der Union grundsätzlich an Führung mangle. "Wir haben ein Führungsproblem. Es findet zu wenig Führung statt, das kann man auch auf die Flüchtlingskrise beziehen", sagte Wellmann der "Welt".
Konsequenz aus der Notwendigkeit, nun einen SPD-Mann zu wählen, müsse sein, dass sich die Union "dringend" darum kümmern müsse, "starke Persönlichkeiten" für die Politik zu interessieren. "Menschen mit Erfahrungshorizont, mit beruflichem Horizont. Das war eine Stärke von Helmut Kohl. Geißler, Biedenkopf, Weizsäcker, Laurin, solche Figuren müssen wir wieder identifizieren und dazu bewegen, sich für das Gemeinwesen zu engagieren."
Dazu, dass CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) favorisierte, sagte Wellmann: "Richtig ratlos bin ich, wie man eine schwarz-grüne Koalition überhaupt erwägen konnte. Eine schwarz-grüne Koalition sehe ich im Moment als völlig unrealistisch an." Es sei "eine Schnapsidee" gewesen, dass Kretschmann gemeinsamer Kandidat hätte sein können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur