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Wirtschaftsvertreter warnen vor Deindustrialisierung

Archivmeldung vom 26.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)
Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)

Bild: D. Braun / pixelio.de

Vertreter der deutschen Wirtschaft warnen angesichts der steigenden Kosten für Energie vor einer massiven Schwächung des Standorts Deutschland. "Die hohen Energiepreise und die schwächelnde Konjunktur treffen die deutsche Volkswirtschaft mit voller Wucht und belasten unsere Unternehmen im Vergleich zu anderen internationalen Standorten sehr", sagte Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der "Welt am Sonntag". "Das deutsche Geschäftsmodell steht enorm unter Stress."

Derzeit denke "jedes vierte deutsche Unternehmen über eine Produktionsverlagerung ins Ausland nach". Viele Unternehmen litten unter den hohen Energiepreisen infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine. Als weiteres großes Risiko werden die Entscheidungen der US-Regierung zur Inflationsbekämpfung gesehen, die unter anderem milliardenschwere Förderungen neuer Technologien und einen nachhaltigen Ausbau der US-Industrie vorsehen. Die energieintensive und exportorientierte Chemieindustrie Deutschlands sei besonders von den aktuellen Verwerfungen betroffen. "Die brutalen Energiepreise knocken uns aus. Unsere Sorge ist groß, dass der Doppel-Wumms nicht in unseren Unternehmen ankommt", sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). "Ohne funktionierende Preisbremse nimmt die Regierung die Deindustrialisierung mutwillig in Kauf." Wenn die Chemie am Boden liege, würden auch andere Branchen in die Knie gehen. "Das kann der K.O. für den Standort Deutschland sein", fürchtet Große Entrup. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger will "mehr Dynamik und Tempo, mehr unternehmerische Freiheit und Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Deutschland muss entfesselt und nicht durch die Politik gefesselt werden", so Dulger. "Sonst bewegt sich Deutschland unbegrenzt auf einen gefährlichen Wendepunkt zu", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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