Röttgen beklagt Versäumnisse der CDU-Spitze bei Parteitagsvorbereitung und Grundsatzprogramm
Archivmeldung vom 15.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bewerber für den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, hat Versäumnisse des Bundesvorstands bei der Vorbereitung der Kampfkandidatur um die Parteiführung beklagt. Ferner kündigte er eine intensive Überarbeitung des vorgelegten Entwurfs für das Grundsatzprogamm im Falle seiner Wahl an.
"Noch gar nicht klar ist, wie denn der Wettbewerb der drei Kandidaten vor dem Parteitag organisiert werden soll", sagte Röttgen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Wird es noch einen direkten, womöglich digitalen, Vergleich geben, wie es 2018 bei den Regionalkonferenzen live möglich war?"
Dazu habe sich der Bundesvorstand noch gar nicht geäußert. "Dies zu organisieren, liegt aber in seiner Verantwortung." Die "Hinterlassenschaft von Grundsatzprogramm und Frauenquote" der scheidenden Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer seien für ihn kein Problem, sagte Röttgen weiter. "Ich würde das so zu meinem Programm machen. Nur: Beim Grundsatzprogramm müssen wir noch einmal voll einsteigen, weil die Corona-Pandemie und die Konsequenzen und Folgen in diesem Entwurf noch gar nicht wirklich thematisiert wurden." Die in der Corona-Krise zu Tage geförderten Defizite müssten für eine Modernisierung des Landes genutzt werden. Die 2020er Jahre würden ein entscheidendes Jahrzehnt. Es gehe um Zusammenhalt der Gesellschaft, technologische Wettbewerbsfähigkeit, Deutschlands Verhältnis zu den USA und China. "Da ist noch viel Arbeit und Sachverstand gefordert, bis das neue Grundsatzprogramm steht."
Quelle: Rheinische Post (ots)