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SPD-Altvordere raten zu Koalitionsverhandlungen

Archivmeldung vom 18.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Verhandlung, Geschäftsleute & Gespräche (Symbolbild)
Verhandlung, Geschäftsleute & Gespräche (Symbolbild)

Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Mehrere prominente Altvordere der SPD haben die Delegierten des SPD-Parteitages aufgefordert, für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union zu stimmen. Der SPD würden jetzt "weder Angst noch Trotz" helfen, sagte Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse der "Saarbrücker Zeitung". "Ein Nein zu Koalitionsverhandlungen hieße nach dem Motto zu verfahren: Da wir nicht alles erreicht haben, wollen wir gar nichts erreichen - sondern den Weg zu Neuwahlen und dann in eine ziemliche machtlose Opposition gehen."

Der frühere Bundesfinanzminister Hans Eichel sagte, 2018 sei das Schicksalsjahr der europäischen Einigung. "Nur mit der SPD in der Bundesregierung gibt es den notwendigen positiven Beitrag Deutschlands dazu." Eichel fügte hinzu, die SPD müsse sich grundlegend erneuern. "Der Parteivorsitzende muss sich an die Spitze stellen, darf nicht selbst in die Regierung gehen, nur so wird dieser Prozess glaubwürdig und stark." Der ehemalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ludwig Stiegler, machte deutlich, dass das Sondierungsergebnis die Chance gebe, für die breiten Schichten das Leben konkret und bald zu verbessern. "Kleine Schritte sind besser als große Worte, sagte uns schon Willy Brandt."

Wenn die SPD in einer neuen Koalition mit der Union selbstbewusst auftrete, "können wir mit guten Gründen erwarten: Nach Merkel wir!". Walter Momper, ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, sagte, in der Regierung zu sein und mitzubestimmen sei "besser als alles andere". Profil gewinne die SPD durch selbstbewusstes Auftreten und gute Arbeit. "Selbstzweifel und die eigene Leistung mies zu machen, lässt die Bürger an der SPD zweifeln." Christian Ude, ehemaliger Oberbürgermeister von München, enthielt sich eines klaren Votums, warnte aber vor "Heilserwartungen" in der Opposition. Ude verwies auf die Erfahrung der bayerischen SPD nach 60 Jahren ohne Regierungsbeteiligung. "Ein wenig Realismus führt automatisch zur Mäßigung im innerparteilichen Konflikt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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