Berliner Linken-Chef Lederer not amused über Auftritt von Wagenknecht
Archivmeldung vom 20.01.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht soll am Donnerstag beim Bezirksverband Tempelhof-Schöneberg eine Rede bei einer Kundgebung zum Thema "Wir fordern: Heizung, Brot und Frieden!" halten. Der Berliner Landesverband ist davon wenig angetan. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "In Berlin hat die heiße Phase des Wahlkampfs zum Berliner
Abgeordnetenhaus begonnen. Die für Donnerstag vom Bezirksverband
Tempelhof-Schöneberg geplante Kundgebung mit Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht wird vom Landesverband in der Hauptstadt kritisch beäugt.
Während Wagenknecht über linke Kernthemen unter dem Motto: "Wir fordern: Heizung, Brot und Frieden!" sprechen will, berichtet der Tagesspiegel über eine geplante Gegenkundgebung: "Sahra, lass das Schwurbeln sein!" Unklar ist, ob der Berliner Landesverband oder parteilose "linke Aktivisten" dahinterstecken.
Bereits am Dienstag verriet
der mitten im Wahlkampf befindliche Berliner Landeschef der Partei,
Klaus Lederer, dass Wagenknecht in Berlin nicht zur Wahl stehe und
betonte, dass der Landesverband "in vielen Fragen zentral anders tickt".
Nicht zuletzt zeigt sich das an den Wahlplakaten, wo explizit mit
"Berliner Linke" geworben wird. Elif Eralp, seit 2018 Mitglied des
Landesvorstands, twitterte laut dem Bericht des Tagesspiegels am
Dienstag zur geplanten Veranstaltung: "Wagenknecht spricht dort nicht
in unserem Namen!" Dem offenbar separierten
Bezirksverband Tempelhof-Schöneberg stehe zudem eine große Mehrheit im
Landesverband Berlin gegenüber. Der Tweet von Eralp fand sich am
Donnerstag jedoch nicht mehr in ihrer Timeline.
Wagenknecht war vor allem durch ihre Aussagen zum Ukraine-Krieg in die Kritik geraten, weil sie der NATO eine Mitschuld am Kriegsausbruch gab. Auch kritisierte sie die antirussischen Sanktionen, die der deutschen Wirtschaft mehr als der russischen schaden würden, vehement. Besonders Bodo Ramelow aus Thüringen und Berliner Linke wie Klaus Lederer oder Petra Pau denken lauthals über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine nach und beschäftigen sich eher mit Fragen zur "Geschlechtergerechtigkeit" oder Böllerverbot für alle anstatt mit sozialen Themen. Wagenknecht spekulierte zuletzt auch über eine neue linke Parteigründung, da sinngemäß mit "diesen Leuten" kein Neuanfang mehr möglich sei.
Wie schief der Haussegen in der Partei zwischen dem Wagenknecht-Lager und dem schwindenden Rest der Partei hängt, zeigt sich auch daran, dass Linken-Urgestein Gregor Gysi die 53-Jährige am Montag nicht zu seinem 75. Geburtstag eingeladen hat. Feiern wollte Gysi in einem "größeren Rahmen mit seiner Bundestagsfraktion", wie er dem Stern mitteilte. Auf die Frage, ob Sahra Wagenknecht auch eingeladen sei, erwiderte Gysi, auf seiner Gästeliste stünden "eher persönliche Freundinnen und Freunde"."
Quelle: RT DE