Lauterbach will Kassenärzten Corona-Sonderzahlungen streichen
Archivmeldung vom 12.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Corona-Sonderregelungen für die Vertragsärzte streichen. Das geht aus einem Brief des Ministers an die Kassenärztliche Bundesvereinigung vom 3. März hervor, über den die "Bild" berichtet.
In
der Begründung, warum Lauterbach die Sonderzahlungen - etwa für extra
Schutzausrüstung oder den Betrieb der Corona-Hotline bei der 116117 -
auslaufen lassen will, heißt es wörtlich: "Unter Berücksichtigung der
stabilen Situation auf den Intensivstationen, ist aktuell eine
Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr erwarten." Daher ließe
sich die Verlängerung die Sonderregeln, die im Paragraph 105, Absatz 3
SGB V für den Pandemiefall vorgesehen sind, "nicht mehr begründen", so
Lauterbach weiter. "Auch sind die saisonalen Effekte
mitzuberücksichtigen, die sich wahrscheinlich günstig auf Neuinfektionen
auswirken werden." Auch weist er auf "deutlich mildere Verläufe" bei
Omikron hin, wie die "Bild" berichtet.
Am Freitagmorgen, acht
Tage nach den Absenden des Schreibens, warnte der Minister in der
Bundespressekonferenz vor einer steigenden Zahl Covid-Toter. Die Lage
sei "kritisch" und "schlechter als die Stimmung" im Land. Der
gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Tino
Sorge, sieht eine Diskrepanz zu den Warnungen Lauterbachs vor neuen
Hotspots am Freitag in der Bundespressekonferenz: "Die Lage kritisch
nennen, aber die Unterstützung für Arztpraxen auslaufen lassen: Das
passt nicht zusammen. Entweder übertreibt der Minister mit seinen
Prognosen, oder er lässt die Ärzte im Regen stehen. Beides wäre fatal",
sagte Sorge der Zeitung.
Lauterbach sagte der "Bild" dazu: "Die
Lage hat sich seit der Bewertung des Expertenrates am 14. Februar extrem
verändert. Die Folgen der Lockerungen und die Omikrom-Subvariante Ba2
stellen uns vor neue Herausforderungen. Um die Lage zu kontrollieren,
müssen wir jetzt schnell reagieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur