Lafontaine sieht im Dämpfer für Kipping und Riexinger bei Vorstandswahl die Quittung für Dauerstreit mit Fraktionsspitze
Archivmeldung vom 11.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttNach Einschätzung von Ex-Parteichef Oskar Lafontaine haben die Linke-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger mit dem Dämpfer bei ihrer Wiederwahl die Quittung für den Dauerstreit mit der Fraktionsspitze bekommen. "Der wichtigste Grund ist wohl, dass die beiden Parteivorsitzenden die Fraktionsführung häufig attackiert haben. So wie sie im vorigen Herbst versucht haben, die Rechte der Fraktionsvorsitzenden zu beschneiden. Das hat den Delegierten wohl nicht gefallen", sagte Lafontaine der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Die beiden Vorsitzenden hatten beim Parteitag am Wochenende in Leipzig deutlich schlechtere Wahlergebnissen als 2016 in Magdeburg bekommen. Die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch hätten sachlich argumentiert und nicht mit "Verbalinjurien gearbeitet, mit denen sie selbst überzogen wurden wie mit Vorwürfen des Nationalismus, Rassismus und der AfD-Nähe", sagte Lafontaine, der mit Wagenknecht verheiratet ist. Zur Aufforderung Kippings, er solle den Beschluss des Leitantrags zur Flüchtlingspolitik akzeptieren und diesen nicht mehr ständig öffentlich infrage stellen, sagte er: "Den jetzigen Beschluss für offene Grenzen kann ich voll mittragen. Ich lebe seit Jahrzehnten an der französischen Grenze und bin froh, dass sie offen ist. Im Bundestags-Wahlprogramm, das ich kritisiert habe, stand etwas ganz anderes: offene Grenzen für alle, Bleiberecht für alle und 1050 Euro monatlich für alle." Von dieser unhaltbaren Forderung seien Kipping und Riexinger jetzt abgerückt. Lafontaine betonte: "Die Bekämpfung von Fluchtursachen, eine soziale Offensive für alle und offene Grenzen unterstütze ich selbstverständlich."
Quelle: Rheinische Post (ots)