Faeser warnt vor verschärfter Bedrohung durch russische Spione
Archivmeldung vom 14.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Gefahren durch Kommandoaktionen russischer Nachrichtendienste auf deutschem Boden haben sich verschärft. "Wir sehen, dass Putins Regime immer aggressiver agiert", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), dem "Handelsblatt"
"Unsere Sicherheitsbehörden setzen enorme Ressourcen ein, um unser Land
gegen die Bedrohungen durch russische Spionage, Sabotageakte und
Cyberangriffe zu schützen."
Der Vize-Vorsitzende des
Geheimdienste-Kontrollgremiums des Bundestages, Roderich Kiesewetter
(CDU), hält es für "hochwahrscheinlich", dass die Spezialeinheit "29155"
des russischen Militärgeheimdienstes GRU auch in Deutschland aktiv
wird. "Sabotage und gezielte Mordanschläge sind deshalb wahrscheinlich",
sagte er dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
An diesem Montag
wollen sich die Präsidenten der deutschen Nachrichtendienste öffentlich
zu der verschärften Bedrohungslage äußern. Im Parlamentarischen
Kontrollgremium des Bundestages stehen sie Rede und Antwort.
Faeser
sagte: "Wie ernst die Bedrohung durch russische Sabotageakte ist und
wie wachsam wir handeln, haben unsere Sicherheitsbehörden erst vor
wenigen Monaten gezeigt." Sie hätten "konsequent zugeschlagen und
mögliche Sprengstoffanschläge im Auftrag des russischen Regimes in
Deutschland verhindert, die auf unsere militärische Unterstützung für
die Ukraine zielten".
Laut der Innenministerin sind die
russischen Nachrichtendienste durch die Ausweisung zahlreicher Agenten
zwar geschwächt worden. Jedoch beobachteten die Sicherheitsbehörden, "zu
welchen Mitteln die russischen Dienste jetzt greifen, um gegen Geld
Personen zu rekrutieren". Russland nutzt demnach für Sabotageaktionen
auch verstärkt Hilfsagenten - sogenannte "Low-Level-Agents".
Der
CDU-Politiker Kiesewetter sieht die deutschen Dienste für die Vielzahl
an Bedrohungen nicht ausreichend gewappnet. "Unsere Fähigkeiten im
Bereich der Spionageabwehr sind nahezu bei null und Sanktionen zur
Abschreckung werden nur halbherzig umgesetzt", sagte er. Als Konsequenz
fordert der Bundestagsabgeordnete, die Nachrichtendienste finanziell,
personell und materiell zu stärken. Zudem sei ein "massiver Ausbau" der
Spionageabwehrfähigkeiten und -kapazitäten nötig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur