Merz erhöht Druck auf Ampel: Zeitpunkt für Asyl-Notlage gekommen
Archivmeldung vom 31.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um schärfere Regeln bei Asyl und Migration verstärkt CDU-Chef Friedrich Merz den Druck auf die Bundesregierung. In den letzten Tagen sei zwar "einiges in Bewegung" geraten, die Ampel-Koalition aber "gehe das eigentliche Problem wieder nicht an", kritisiert Merz in seinem aktuellen Rundschreiben an seine Anhänger, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
"Das Wort 'Grenze' kommt in den Vorschlägen nicht vor", so Merz weiter.
Die hohe Zahl der Asylsuchenden stelle mittlerweile eine Gefährdung der
nationalen Sicherheit und Ordnung dar. Nötig sei deswegen jetzt die
Ausrufung einer Asyl-Notlage: Die EU erlaube den Mitgliedsstaaten zur
Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und für den Schutz der
inneren Sicherheit, eigene Vorkehrungen zu treffen. "An diesem Punkt
sind wir angekommen", so Merz.
An den acht deutschen Außengrenzen
zu EU-Nachbarn habe jeder Flüchtling schon mindestens ein Land
durchquert, in dem der Asylantrag hätte gestellt werden müssen,
argumentierte Merz. Aber zahlreiche Länder winkten die Asylbewerber
einfach durch und bauten anschließend hohe Hürden auf, bevor sie bereit
seien, wenigstens einige von ihnen zurückzunehmen. "Wenn aber an zwei
Tagen so viele neue Flüchtlinge kommen, wie in einem Monat abgeschoben
und zurück überstellt werden, dann wird das Problem in Deutschland nicht
kleiner, sondern immer größer." Daran änderten die in dieser Woche
"schnell hingeschriebenen Vorschläge der Ampel so gut wie gar nichts".
Nach
dem Messeranschlag von Solingen hatte sich die Ampel-Koalition auf
schärfere Regeln für Asyl und Migration geeinigt. Bundeskanzler Olaf
Scholz (SPD) hatte zudem Gespräche mit den Ländern und der Union über
mögliche Konsequenzen angekündigt. Das erste Treffen soll
voraussichtlich am kommenden Dienstag stattfinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur